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KMU nutzen Digitalisierung vor allem zur Kosteneinsparung

Die Digitalisierung wird in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vor allem eingesetzt, um betriebliche Abläufe zu verbessern und Kosten einzusparen: So finden sich in 36 Prozent aller KMU in Deutschland Softwarelösungen, die den Datenaustausch innerhalb bzw. zwischen den verschiedenen Sachabteilungen erleichtern (Enterprise Resource Planning). Mit Zulieferern und Abnehmern sind 28 Prozent aller KMU in Deutschland digital vernetzt (Supply-Chain-Management). Fast jedes zweite Unternehmen (46 %) sammelt und katalogisiert inzwischen seine Kundendaten (Customer Relationship Management).

In all diesen Bereichen liegen die KMU hierzulande anteilsmäßig über dem EU-Durchschnitt, aber weiterhin unter den Digitalisierungsaktivitäten der Großunter-nehmen, zeigen Auswertungen zur Digitalisierung der KMU im EU-Vergleich vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Untersucht wurde, wie digitalisiert die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland verglichen mit den anderen EU-Staaten sind. Wo liegen sie über dem EU-Durchschnitt? In welchen Bereichen gibt es Nachholbedarf?

Vernachlässigung von Wertschöpfungs-Chancen

Ergebnis: Die KMU in Deutschland – im Gegensatz zu den Unternehmen des US-amerikanischen Silicon Valleys und zu den Unternehmen in den anderen EU-Staaten – noch deutlich seltener wirtschaftlichen Profit aus den digitalen Möglichkeiten: So werten nur fünf Prozent von ihnen die gesammelten Kundendaten systematisch aus – im EU-Durchschnitt nutzen zehn Prozent diese Datenmengen. Unter den Großunternehmen in Deutschland analysieren 17 Prozent Big Data.
 
55 Prozent aller in Deutschland ansäßigen KMU kaufen zwar Waren über das Internet ein, jedoch nur 25 Prozent haben diesen Absatzweg auch für sich erschlossen. Dabei ist inzwischen fast jedes kleine und mittlere Unternehmen mit einer eigenen Webseite im Internet präsent.

KMU müssen mutiger werden

"Im Hinblick auf die Digitalisierung zeigen sich die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland weiterhin vorsichtig. Dies ist angesichts des Investitionsrisikos, dem KMU besonders unterliegen, verständlich. Dagegen ist die oft genannte Sorge der KMU vor Cyber-Spionage als Begründung, auf Cloud-Dienstleistungen zu verzichten, angesichts zahlreicher zertifizierter und damit sicherer Anbieter von Cloudlösungen nur bedingt nachvollziehbar", erklärte Dr. Christian Schröder, Wissenschaftler am IfM Bonn. "Auch dürfen die KMU in Deutschland weder den Absatzmarkt Internet noch die digitale Ver- und Auswertung von Kundendaten außer Acht lassen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass Mitbewerber und virtuelle Plattformen ihnen diesen Wertschöpfungsteil abnehmen."

Zur Studie geht es hier.

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vg 18.04.2018