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Fake News: Knapp die Hälfte weltweit beschuldigen die Medien

Die Deutschen sehen Fake News im eigenen Land mehrheitlich nicht als großes Problem an: 42 Prozent geben an, eher selten oder nie Falschnachrichten in den Medien ausfindig zu machen. Nur rund ein Drittel (30 %) ist davon überzeugt, häufig oder regelmäßig auf Nachrichtenberichte zu stoßen, in denen bewusst Falschmeldungen verbreitet werden. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse einer Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos, Hamburg, zur politischen Stimmung in der Welt. Dazu wurden Personen aus 27 Ländern, darunter die USA, Schweden und Deutschland, befragt.

In den anderen untersuchten Ländern werden vermeintliche Fake News deutlich öfter identifiziert. Demnach tauchen Falschmeldungen besonders in Argentinien (82 %), Serbien (79 %) und der Türkei (79 %) auf. Nur in Südkorea (52 %) und China (47 %) werden sie noch seltener wahrgenommen als in Deutschland.

Bundesbürger glauben nicht, dass sie Fake News erkennen

Laut der Umfrage ist das Vertrauen in die Presse hierzulande offenbar teilweise auf das eigene Bauchgefühl zurückzuführen. Denn lediglich jeder zweite Deutsche (47 %) glaubt von sich, Falschnachrichten auch als solche zu erkennen. Nur in Japan (30 %), Spanien (39 %) und Südkorea (45 %) trauen sich noch weniger Bürger diese Fähigkeit zu. Im globalen Durchschnitt sind immerhin zwei Drittel aller Befragten (63 %) von ihrer Medienkompetenz in Bezug auf Fake News überzeugt, in der Türkei sogar beinahe acht von zehn Personen (77 %).

Ein Teil der Befragten spricht der eigenen Bevölkerung diese Fähigkeit allerdings ab. Jeder Zweite weltweit (48 %) denkt, dass der Durchschnittsbürger des eigenen Landes nicht im Stande ist, wahre Begebenheiten und Unwahrheiten voneinander zu unterscheiden. Gerade in den westlichen Demokratien wie Schweden (64 %), den USA (62 %), Italien (61 %), Großbritannien (59 %) und Deutschland (53 %) überwiegt der Anteil derer, die an der Einschätzungs- und Differenzierungsfähigkeit ihrer Landsleute zweifeln. In Ungarn ist das Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitbürger hingegen besonders groß (69 %).

Bürger sehen Politik und Medien als Quelle von Fake News

Für Falschnachrichten macht jeder Zweite weltweit (52 %) Politiker verantwortlich. In Deutschland sind 40 Prozent dieser Ansicht. Doch auch Medien sowie soziale Netzwerke geraten hierbei ins Blickfeld: Fast die Hälfte aller weltweiten Probanden (49 %) beschuldigt die Medien, Fake News zu verbreiten. In Deutschland sind es 35 Prozent. Vier von zehn Personen (41 %) sehen das Problem vor allem bei sozialen Medien (40 % in Deutschland).




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mak 07.09.2018