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Mitarbeiterorientierte Personalpolitik steigert das Engagement

In Betrieben mit mitarbeiterorientierten Maßnahmen wie Angeboten zum Gesundheitsschutz, Qualifizierungsangeboten oder regelmäßigen Mitarbeitergesprächen sind die Beschäftigten zufriedener, engagierter und denken seltener über einen Arbeitgeberwechsel nach. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Sie beruht auf Befragungen von mehr als 7.000 Beschäftigten und rund 1.000 Betrieben mit mindestens 50 Mitarbeitern.

Termindruck und Multitasking sorgen für Belastung

Acht von zehn Beschäftigten in Deutschland berichten demnach von mindestens einer belastenden Arbeitsbedingung wie Termindruck, Informationsflut, körperlicher Anstrengung oder von unangenehmen Umgebungsbedingungen wie Hitze, Kälte oder Lärm. Am häufigsten werden Termindruck und Multitasking genannt: Sechs von zehn Beschäftigten sind davon nach eigenen Angaben betroffen. Von unangenehmen Umgebungsbedingungen berichten vier von zehn Beschäftigten, von einer schwer zu bewältigenden Menge an Informationen drei von zehn Beschäftigten.

Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Gesundheitsförderung

Gleichzeitig steuern aber auch acht von zehn Betrieben dem entgegen, indem sie beispielsweise Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Gesundheitsförderung anbieten, die über die gesetzlich verpflichtenden Maßnahmen hinausgehen. So analysiert mehr als die Hälfte der Betriebe den Krankenstand im Betrieb. Je ein Drittel führt Mitarbeiterbefragungen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz durch oder hat innerbetriebliche Angebote wie etwa eine aktive Pausengestaltung, Betriebssport oder Gesundheitstage. Schulungen und Beratungen werden von mehr als einem Viertel der Betriebe angeboten, externe Gesundheitsangebote werden von einem Sechstel finanziell unterstützt.

"Auf Dauer können körperliche und psychische Belastungen am Arbeitsplatz ein Gesundheitsrisiko darstellen. Zwar sind Beschäftigte, die von Termindruck und Multitasking oder von einer schwer zu bewältigenden Menge an Information berichten, nicht häufiger krank als andere Beschäftigte; sie äußern aber zum Befragungszeitpunkt ein schlechteres allgemeines Wohlbefinden", schreiben die IAB-Forscher in der Studie.

Gesundheitsförderung als ein Teilaspekt guter Personalführung

Betriebe können ihren Beschäftigten durch das Angebot von Gesundheitsmaßnahmen zeigen, dass sie sich der bestehenden Belastungen bewusst sind und auf diese reagieren, so die Arbeitsmarktforscher. Sie betonen: Beschäftigte in Betrieben, die das gesundheitsbewusste Verhalten ihrer Mitarbeiter fördern, sind im Durchschnitt zufriedener.

Gesundheitsförderung sei allerdings nur ein Teilaspekt guter Personalführung und bestimme damit letztlich auch nur einen Teil der subjektiv empfundenen Arbeitsqualität von Beschäftigten. Neben dem richtigen Umgang mit potenziellen Belastungen bei der Arbeit hänge Arbeitsqualität maßgeblich mit Entwicklungsförderung und Wertschätzung durch den Betrieb zusammen. "Beschäftigte in Betrieben, die dies in ihren Personalmaßnahmen berücksichtigen, sind zufriedener und engagierter, fühlen sich stärker ihrem Arbeitgeber verbunden und denken deutlich seltener über einen Arbeitgeberwechsel nach", erklären die Arbeitsmarktforscher.

Die Studie ist hier abrufbar.


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vg 07.07.2016