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Industrie 4.0: ITK-Unternehmen setzen auf die digitale Fabrik

Mehr als vier von zehn IT-Unternehmen (43 %) bieten bereits Dienstleistungen und Produkte für Industrie 4.0 an. Mehr als die Hälfte (53 %) plant solche Angebote derzeit konkret oder kann sich vorstellen, dies zu tun. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Damit haben die IT-Unternehmen ihre Aktivitäten im Bereich Industrie 4.0 innerhalb von drei Jahren fast verdoppelt. Bei einer Befragung im Jahr 2014 erklärten lediglich 23 Prozent, dass sie bereits Industrie-4.0-Anwendungen im Portfolio haben. 2015 war es immerhin schon jedes dritte Unternehmen (31 %).

Industrie 4.0 ist demnach mittlerweile ein bedeutendes Geschäftsfeld für die IT-Unternehmen. Rund vier von zehn Befragten (42 %) sehen Industrie 4.0 für die ITK-Branche als wichtig an, jeweils 27 Prozent sagen, dass dies in ein bis zwei Jahren beziehungsweise drei bis vier Jahren der Fall sein wird. Mit fünf bis zehn Jahren Entwicklungszeit rechnen vier Prozent.

Kunden für Industrie-4.0-Produkte mehrheitlich aus Automobilindustrie

Viele Kunden und Interessenten für Industrie-4.0-Produkte kommen aus dem Fahrzeugbau. Gut jedes zweite IT-Unternehmen (51 %), das bereits spezielle Angebote für Industrie 4.0 im Portfolio hat oder diese plant, hat im Automobilbau (potenzielle) Kunden. Auch Hersteller von Elektronik- und Optikerzeugnissen (35 %), die Metallerzeugung (34 %) und Hersteller von Gummi, Kunststoff, Glaswaren und Keramik (30 %) sind wichtige Kunden für die von der IT-Branche angebotenen Industrie 4.0-Produkte und -Dienstleistungen. Weitere Nachfrage kommt aus dem Maschinenbau (28 %) sowie der Nahrungsmittelindustrie (26 %).

Unternehmen zu zögerlich in der Umsetzung von Industrie 4.0

Kritisch äußern sich die IT-Unternehmen über das Tempo, mit dem die Industrie das Thema vernetzte Fabrik, auch Smart Factory genannt, angeht. So sagen fast vier von zehn Befragten (39 %), dass viele Fertigungsunternehmen die Anwendungsbereiche von Industrie 4.0 noch nicht erkannt haben. Rund jeder Zweite (49 %) meint außerdem, dass viele Mittelständler den Begriff Industrie 4.0 nicht kennen. Zwei Drittel (65 %) sind darüber hinaus der Meinung, dass viele Fertigungsunternehmen zu zögerlich in der Umsetzung von Industrie 4.0 sind.

Dazu kommen technische Hürden, die die Nutzung von Industrie 4.0 bei den Kunden bremsen. So sagen 63 Prozent der Befragten, dass unterschiedliche Standards derzeit noch ein Hemmnis für Industrie 4.0 sind. 37 Prozent meinen, dass es Schwierigkeiten beim Einbinden des vorhandenen Maschinenbestands in den Werkhallen gibt.

IT-Unternehmen bauen Angebote für die Industrie 4.0 aus

Trotz der noch vorhandenen Hürden ist die Bitkom-Branche weiter optimistisch und sieht in der Smart Factory interessante Zukunftsszenarien. So erwarten zwei Drittel (66 %), dass Big-Data-Analysen zur frühzeitigen Erkennung von Kundenwünschen im Jahr 2025 verbreitet sein werden. An autonome Logistikfahrzeuge und andere autonome Maschinen als Standard im produzierenden Gewerbe glaubt mehr als jeder dritte Befragte (37 %). 43 Prozent gehen davon aus, dass Digital Twins in der Fabrik der Zukunft verbreitet sein werden. Dabei handelt es sich um digitale Abbilder realer Maschinen und Geräte. Mit ihnen kann man Situationen durchspielen und zum Beispiel bei Reparaturen Lösungen entwickeln und testen.

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 314 ITK-Unternehmen ab drei Mitarbeitern befragt.


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vg 20.03.2017