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Digitalisierung: Kleine Unternehmen unter Druck

Mecklenburg-Vorpommern ist nach den Stadtstaaten das digitalste Bundesland, der Einzelhandel ist digitaler Spitzenreiter, die Tourismusbranche der Aufsteiger des Jahres: Zu diesen Ergebnissen kommt der neue 'Digital Index 2017', den die Mainzer Datalovers AG jährlich in Zusammenarbeit mit IW Consult aus Köln und beDirect aus Gütersloh erstellt.

Das größte Wachstum gab es demnach im Bereich Social Media. Bei den neuen Technologien haben sich vor allem die großen Unternehmen weiter gesteigert und sind noch moderner geworden. Trotzdem: Von 100 möglichen Punkten, die in acht Kategorien erreicht werden konnten, liegen die deutschen Unternehmen im Mittelwert nur bei 10,5. Es gibt also noch deutliches Potenzial nach oben. Insgesamt wurden in der Studie mehr als 2,8 Millionen deutsche Unternehmen in den Kategorien Technologie, Reichweite, Mobile, Suchmaschinenpräsenz, Social Media, Verlinkungen, Qualität sowie Digitale Innovationsthemen untersucht.

Während die Dax-30-Unternehmen mit durchschnittlich 43 Punkten schon sehr digital sind, kommen kleine und mittlere Unternehmen bei der fortschreitenden Digitalisierung kaum hinterher. „Ihre Digitalität ist zwar im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gewachsen, jedoch nur in sehr geringem Maß“, sagt Andreas Kulpa, CEO der Datalovers AG. Gerade kleine Unternehmen lägen noch weit unter den Durchschnittswerten ihrer jeweiligen Branchen. „Oft fehlen hier schlicht die Kapazitäten, um sich beispielsweise aktiv in sozialen Netzwerken zu bewegen oder eigene Marktdaten zu erheben“, begründet Kulpa.

Waren im Vorjahr noch 2,1 Millionen deutsche Unternehmen im Digital Index vertreten, also digital aktiv, sind es 2017 knapp 700.000 mehr (2,8 Millionen). Sei es mit einer eigenen Webseite oder in sozialen Netzwerken: Diese 700.000 Unternehmen haben 2017 erstmals einen Schritt in die digitale Welt gewagt. Das entspricht einem bundesweiten Digitalisierungsplus von 9,5 Prozent.

Der Digital Index misst jährlich den Digitalisierungsgrad der deutschen Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr und erfasst dabei alle öffentlich verfügbaren digitalen Unternehmensinformationen, die automatisiert und anonym ausgewertet werden. Social Media wird hier ebenso erfasst wie eigene Webseiten, Online-Shops und weitere Aktivitäten im Netz.

Ranking nach Bundesländern

„Vergleicht man die Digitalisierung in den einzelnen Bundesländern untereinander, so gibt es keine Verlierer“, sagt Kulpa. „In allen Ländern ist der Digital Index seit der letztjährigen Erhebung gestiegen. Im Saarland war das Wachstum mit über zehn Prozent am größten.“ Den letzten Platz belegt Brandenburg; das digitalste Flächenland ist weiterhin Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch dieses musste sich in puncto Digitalität den Stadtstaaten geschlagen geben: Berlin, Hamburg und Bremen sind mit Abstand die digitalsten Regionen der Bundesrepublik. Düsseldorf ist weiterhin die digitalste Landeshauptstadt, bei den Großstädten hat Frankfurt am Main die Nase vorn. Berlin ist von Platz 4 auf Platz 13 abgerutscht und hat damit die meisten Plätze verloren.

Ranking nach Branchen

Betrachtet man die einzelnen Branchen, so hat vor allem die Touristikbranche mit einem Plus von knapp 23 Prozent stark zugelegt und ist nun fast gleichauf mit der IT-Branche und dem Maschinenbau. Spitzenreiter im Digital-Ranking sind der Einzelhandel, der mit knapp 17 Punkten einen Zuwachs um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erlangte, sowie der Bereich Automotive mit einem Digitalisierungsplus von 13 Prozent (15,35 Punkte). Die Baubranche ist weiterhin das Schlusslicht.

Ranking nach Themenbereichen

Den höchsten Zuwachs verzeichnet mit einem Plus von 83 Prozent der Bereich Social Media. Hauptsächlich konnten in der Neuauflage des Digital Index mehr Social-Media-Links als noch 2016 identifiziert werden. Auch der Bereich Mobile stieg um knapp 27 Prozent an.



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tor 27.04.2017