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Studie: Young Professionals häufig bereit zum Jobwechsel

Mehr als ein Drittel der jungen Berufstätigen mit einem Hochschulabschluss in den Wirtschaftswissenschaften will den Job innerhalb des kommenden Jahres wechseln. Bei den jungen Ingenieuren und Informatikern sind ein Viertel der Befragten an einem Arbeitgeberwechsel interessiert. Ein attraktives Grundgehalt ist der wichtigste Faktor, der ein Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv macht.

Dies sind Ergebnisse einer Umfrage der Employer Branding-Beratung Universum, die 8.375 Young Professionals zu ihrer Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitgeber, ihren Erwartungen an den Arbeitgeber und weiteren Themen rund um Beruf und Karriere befragte.

Hohe Wechselbereitschaft trotz genereller Zufriedenheit

Young Professionals mit einem Studienabschluss in den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften sowie der Informatik sind mehrheitlich zufrieden mit ihren aktuellen Arbeitgebern. Auf einer zehnstufigen Zufriedenheitsskala liegt der durchschnittliche Wert bei den jungen Ökonomen bei 6,9, bei den Nachwuchsingenieuren bei 7,2 und bei den Informatikern bei 7,4. Dennoch planen 36 Prozent der Ökonomen, 26 Prozent der Informatiker und 25 Prozent der jungen Ingenieure den Job innerhalb des kommenden Jahres zu wechseln.

Eine bessere Vergütung und Zusatzleistungen sowie bessere Aufstiegsmöglichkeiten sind die wichtigsten Gründe, die die jungen Berufstätigen dazu bewegen, sich auf einen anderen Job zu bewerben. Für die Unternehmen ist dies eine besondere Herausforderung, da sie bereits heute händeringend nach Fachkräften mit Hintergrund in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik suchen.

BMW beliebtester Arbeitgeber – Volkswagen rutscht ab

Für junge Berufstätige in Deutschland ist die Automobilindustrie seit Jahren die attraktivste Branche. Wie im Vorjahr wird auch in der diesjährigen Umfrage das Spitzentrio der Ingenieure von BMW, Porsche und Audi gebildet. Es folgen Siemens, das zwei Positionen auf Platz vier aufsteigt, und Daimler/Mercedes-Benz, wie im Vorjahr auf dem fünften Platz. Volkswagen auf Platz sieben verliert drei Positionen im Ranking der Ingenieure. Auch bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Abschluss ist das Spitzentrio unverändert: BMW vor Audi und Porsche.

Google kann sich wie im Vorjahr auf dem vierten Platz halten. Lufthansa Group steigt zwei Positionen auf und nimmt nun den fünften Platz bei den Ökonomen ein. Wie bei den Ingenieuren verliert Volkswagen auch bei den Ökonomen an Attraktivität und rutscht vom sechsten auf den achten Rang ab. Bei den jungen Informatikern nimmt Google den ersten Platz ein, gefolgt von Microsoft, BMW, Audi und SAP. Bei den IT-Fachkräften verliert Volkswagen zwei Positionen und liegt nun auf dem zehnten Platz. Favorit der jungen Berufstätigen mit einem Hochschulabschluss in den Naturwissenschaften ist die Max-Planck-Gesellschaft, gefolgt von Roche, der Fraunhofer-Gesellschaft, Bayer und BASF.

Attraktives Grundgehalt wichtigster Treiber


Wenn man die Young Professionals fragt, was für sie einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, steht der Wunsch nach einem attraktiven Grundgehalt für diejenigen mit einem Studienabschluss in den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften und der Informatik gleichermaßen ganz oben auf der Wunschliste. Für die Nachwuchsingenieure und Informatiker steht an zweiter Stelle, dass die Unternehmen interessante Produkte und Dienstleistungen anbieten. Für die Ökonomen liegt dagegen die Anerkennung für ihre Leistungen an zweiter Stelle. An dritter Stelle steht bei ihnen, dass die Führungskräfte ihre berufliche Entwicklung fördern. Für die Ingenieure ist die Möglichkeit, Führungsaufgaben zu übernehmen, der drittwichtigste Faktor, der einen Arbeitgeber attraktiv macht, während für die Informatiker eine anspruchsvolle Tätigkeit den dritten Rang einnimmt.

Frauen und Männern haben unterschiedliche Prioritäten

Frauen und Männer haben jedoch unterschiedliche Prioritäten bei der Bewertung der Eigenschaften, die einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen. Frauen sind Aspekte, die sich auf den Job beziehen, etwa vielfältige Arbeitsaufgaben, professionelles Training und Weiterentwicklung, Jobsicherheit, flexible Arbeitsbedingungen und eine anspruchsvolle Tätigkeit, wichtiger als Männern. Deren Wünsche richten sich dagegen stärker auf ein hohes künftiges Einkommen und die Möglichkeit, Führungsaufgaben zu übernehmen. Innovation und Markterfolg sind ihnen ebenfalls wichtiger als den Frauen.

Offene Kommunikation und Feedback gefragt

Im Rahmen der Universum-Umfrage wurde auch danach gefragt, was eine gute Führungskraft ausmacht. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht dabei, dass Führungskräfte offen kommunizieren und regelmäßig Feedback geben – nicht nur in den Jahresgesprächen! Ebenfalls wichtig ist den Young Professionals, dass sie in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung gefördert werden. Sie wünschen sich klare Zielvorgaben und dass die Visionen und Werte ihrer Unternehmens glaubwürdig vermittelt werden.

Wenn man die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Young Professionals genauer untersucht wird deutlich, dass offene Kommunikation und Feedback für die Frauen noch wichtiger ist als für die Männer. Den Männern wiederum sind Visionen und Werte wichtiger.

Frauen verdienen 11.000 Euro weniger als die Männer

Beim Gehalt gibt es nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während die Frauen ein durchschnittliches Jahresgehalt von 39.743 Euro erzielen, liegt das Gehalt der Männer bei 50.922 Euro, eine Gehaltslücke von 11.179 Euro. Die höchsten Gehälter mit durchschnittlich 53.016 Euro erhalten die Ingenieure. Es folgen die Informatiker mit 51.095 Euro und die Berufstätigen mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund mit 46.841 Euro.

Frauen legen größeren Wert auf Work-Life-Balance

Eine ausgeglichene Work-Life-Balance ist seit vielen Jahren das wichtigste langfristige Karriereziel der jungen Talente. Auch in der aktuellen Umfrage erweist sich die Work-Life-Balance als das Top-Karriereziel. 62 Prozent der befragten Young Professionals sprechen sich dafür aus. Es folgen die intellektuelle Herausforderung und ein sicherer Arbeitsplatz. Auch bezüglich der langfristigen Karriereziele gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während Work-Life-Balance für 69 Prozent der befragten weiblichen Young Professionals ein besonders wichtiges Karriereziel ist, gilt dies nur für 55 Prozent der Männer. Auch das Ziel, intellektuell herausgefordert zu werden, hat für Frauen größere Bedeutung – 55 Prozent der Frauen, aber nur 43 Prozent der Männer nannten dies als eines der wichtigsten Karriereziele.

Demgegenüber ist das Ziel, eine Führungskraft mit leitender Funktion zu sein, den Männern besonders wichtig: Für 43 Prozent der Männer, aber nur für 24 Prozent der Frauen ist die Führungsverantwortung im Job eines der wichtigsten Karriereziele. Wenn man die jungen Berufstätigen fragt, was Work-Life-Balance für sie bedeutet, zeigen sich ebenfalls geschlechtsspezifische Unterschiede: Frauen legen großen Wert darauf, dass sich Familien- und Karriereplanung nicht stören, während den Männern flexible Arbeitszeiten wichtig sind.



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rh 19.09.2016