Dr. Karg: Aus der Reserve gelockt

Als Reservebrot abgestempelt, galt Knäckebrot lange als mäßig attraktiv – bis die Marke Dr. Karg um die Jahrtausendwende anfing, das Nahrungsmittel als gesunde Zwischendurch-Knabberei zu positionieren. Der Erfolg hält bis heute an.

 "Ich hatte nie im Hinterkopf, einmal in das Unternehmen meiner Eltern einzusteigen", sagt Dr. Klaus Karg mit Blick auf die Fränkische Dorfbäckerei Karg, die seine Großeltern 1950 im Schwabacher Stadtteil Wolkersdorf gegründet und seine Eltern dann zu einer Bäckereikette mit zehn Geschäften ausgebaut hatten. Zwar hatte Klaus Karg als Kind viel Zeit in der elterlichen Backstube verbracht, doch eine Ausbildung zum Bäckermeister kam ihm nie in den Sinn. Stattdessen studierte er Betriebswirtschaftslehre und arbeitete anschließend als Projektleiter für das Nürnberger Softwarehaus Datev. Ein sicherer Job in einem Unternehmen mit fast 900 Millionen Euro Umsatz und guten Aufstiegsperspektiven.

Doch dort bis zur Rente bleiben? Irgendetwas fehlte Karg. Da kam ihm wieder – oder vielmehr: erstmals richtig – der elterliche Betrieb in den Sinn. "Meine Eltern waren von der Idee begeistert, die Bäckerei möglichst schnell an mich übergeben und den Betrieb damit aufrechterhalten zu können", erinnert sich Klaus Karg. 1997 stieg er dann tatsächlich ein – im Gepäck viele neue Ideen, allerdings keine Bäckerausbildung. Doch um das klassische Geschäft mit Brot, Brötchen und Kuchen ging es dem Quereinsteiger ohnehin weniger. Mit dem geschulten Blick des Betriebswirts beäugte er kritisch die Produktion und Organisation: "Ich habe dann ziemlich schnell festgestellt, dass so eine Bäckerei am Tag 14 Stunden nicht genutzt wird. Und da habe ich mir die Frage gestellt: Muss das so sein? Oder kann man in den Räume nicht wenigstens ein paar Stunden etwas produzieren, das man dann in anderen Absatzkanälen verkauft?"

Wie es Dr. Karg gelang, eine neue Marke am Markt zu platzieren, die sich als Wasa-Konkurrent mit ihren Produkten positioniert hat zwischen Knabbergebäck, On-The-Go-Snack und Knäckebrot, lesen sie im ausführlichen Porträt über die Marke in MARKENARTIKEL 10. Hier geht es zum Inhalt und zur Bestellung.