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Digitalisierung der Wirtschaft geht voran, Vorreiter IKT-Branche

Mit der Digitalisierung in Deutschland geht es zügig voran. Der Digitalisierungsgrad der gewerblichen Wirtschaft ist im 'Wirtschaftsindex Digital 2016' im Vergleich zum Vorjahr von 49 auf 55 Indexpunkte gestiegen. In den nächsten fünf Jahren wird er nach den Einschätzungen der Befragten auf 58 Punkte steigen. Das ist ein Ergebnis des Monitoring-Reports 'Wirtschaft Digital 2016' von TNS Infratest und ZEW Mannheim. Sie analysieren auf Basis einer unternehmensrepräsentativen Befragung unter den deutschen Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, wie weit die digitale Durchdringung insgesamt und in elf Kernbranchen vorangeschritten ist und wie sie sich bis 2021 voraussichtlich weiter entfalten wird.

Gewerbliche Wirtschaft überwiegend durchschnittlich digitalisiert

27 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind demnach 2016 hoch digitalisiert (70 Punkte im Index und mehr). 49 Prozent der gewerblichen Wirtschaft sind durchschnittlich digitalisiert (zwischen 41-69 Punkte im Index). Niedrig digitalisiert (weniger als 40 Punkte) sind 24 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft.

Dienstleistungsunternehmen treiben die Digitalisierung voran

Der 'Wirtschaftsindex Digital' der Dienstleistungsunternehmen steigt 2016 im Vergleich zum Vorjahr um sechs auf 57 Indexpunkte. Bis 2021 wird er für den Servicebereich auf 61 Punkte steigen.

Innvotive Anwendungsbereiche als Treiber der Digitalisierung

51 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft nutzen das Internet der Dinge, 37 Prozent Smart Services, 22 Prozent Big Data-Anwendungen und acht Prozent Robotik und Sensorik. In Kürze wollen sieben Prozent der gewerblichen Unternehmen die digitale Vernetzung, 16 Prozent individualisierbare Services, neun Prozent systematische Auswertungen von Datenbeständen und fünf Prozent Robotertechnik einsetzen.

Unternehmerische Weiterbildung zu Digitalthemen hat hohe Bedeutung

Gut ein Drittel der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft betrachten die Weiterbildung zu Digitalthemen als sehr wichtig für das eigene Unternehmen. 83 Prozent der Unternehmen sehen Weiterbildungsbedarf in der Datensicherheit. 55 Prozent greifen weiterhin auf eher traditionelle Formen der Weiterbildung zurück, nämlich auf Kurse, die im Unternehmen durch interne oder externe Referenten durchgeführt werden. Nur ein Drittel nutzt lokale Lernsoftware, um Wissen computergestützt zu vermitteln.

Verbesserung der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit mit Partnern und der unternehmensinternen Effizienzsteigerung sind laut dem Report die zentralen Vorteile, die durch Digitalisierung in den Unternehmen entstehen. 84 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sehen in der Verbesserung der Zusammenarbeit mit externen Partnern, 80 Prozent in der Effizienzsteigerung unternehmensinterner Prozesse die zentralen Vorteile durch Digitalisierung. 74 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft bestätigen deutliche Wachstumssteigerungen durch Digitalisierung. 71 Prozent geben an, dass sich ihre Innovationsfähigkeit deutlich steigerte.

Hindernisse für die Digitalisierung

Unzureichende Versorgung mit leistungsfähigem Breitband und hoher Investitionsbedarf hemmen die Digitalisierung. Für 40 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft stellen die Unterversorgung mit leistungsfähigem Breitband neben dem hohen Investitionsbedarf (38 Prozent) die zentralen Hemmnisse für eine weitergehende Digitalisierung dar. Für 32 Prozent stellt der zu hohe Zweitaufwand einen deutlichen Nachteil dar. Fehlende verlässliche Standards sind zu 28 Prozent aus Sicht der gewerblichen Wirtschaft eine Erschwernis.

Hohe Digitalisierungsgrade in Großunternehmen und Kleinstbetrieben

In den Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern liegt der Digitalisierungsgrad 2016 bei 53 Punkten. Dieser Wert steigt bis 2021 auf 56 Punkte. Die mittelgroßen Unternehmen (10 bis 249 Beschäftigte) erreichen 2016 50 Punkte. Den Befragten zufolge wird es bis 2021 im Mittelstand keinen erkennbaren Digitalisierungsfortschritt geben. Der Indexwert stagniert bei 50 Punkten.

Der höchste Digitalisierungsgrad wird 2016 von Kleinstunternehmen (0-9 Beschäftigte) mit 55 Indexpunten erreicht. Er wird bis 2021 auf 59 Punkte steigen. Die Kleinstunternehmen weisen den höchsten Digitalisierungsgrad auf, da sie im Vergleich zu den Unternehmen in anderen Größenklassen beispielsweise leichter zu einer hohen Ausstattung mit digitalen Geräten und zu beachtlichen Anteilen digital generierter Umsätze kommen.

Große Unterschiede in der Digitalisierung nach Branchen

Die IKT-Wirtschaft (IKT = Informations- und Kommunikationstechnologie) ist hoch digitalisiert und liegt mit 75 Indexpunkten deutlich über dem gewerblichen 'Wirtschaftsindex Digital' von 55 Punkten. Gleichfalls hoch digitalisiert (70 Punkte und mehr im Index) sind die wissensintensiven Dienstleister mit 70 Punkten. 2021 werden sich die wissensintensiven Dienstleister mit 79 Punkten vor die IKT-Wirtschaft mit 77 Punkten auf Rang eins schieben.

Durchschnittlich digitalisiert zeigen sich sieben der elf analysierten Kernbranchen der gewerblichen Wirtschaft. Die Finanz- und Versicherungswirtschaft positioniert sich mit 61 Punkten auf Rang drei nach den hoch digitalisierten Branchen. Prognostiziert wird ihr eine Verbesserung um drei Punkte bis 2021. Der Handel liegt aktuell bei 55 Punkten (2021: 58 Punkte) und behauptet seinen vierten Rang mit deutlichem Vorsprung zur Energie- und Wasserversorgung mit 48 Punkten (2021: 52 Punkte) auf Rang fünf. Rang sechs im Index erreicht der Maschinenbau mit 46 Punkten (2021: 47 Punkte) vor der an siebter Stelle platzierten chemisch-pharmazeutischen Industrie, die aktuell und künftig 45 Punkte im Index erzielt. Während die Verkehrs- und Logistikbranche mit 43 Indexpunkten im Jahr 2016 auf Rang acht liegt, verbessert sie sich bis 2021 durch einen deutlichen Zuwachs auf 47 Indexpunkte auf Rang sieben. Der Fahrzeugbau ist und bleibt mit jeweils 40 Punkten in beiden Jahren auf Rang neun.

Unterdurchschnittlich digitalisiert (weniger als 40 Punkte im Index) ist und bleibt das Gesundheitswesen. Der Indexwert wird sich von 36 Punkten im Jahr 2016 auf 38 Punkte 2021 verbessern. Damit wird der zehnte Platz gehalten. Das sonstige verarbeitende Gewerbe stagniert als Schlusslicht mit 35 Punkten auf Rang elf.





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vg 19.10.2016