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Rechtsabteilungen sehen digitale Transformation als Chance

Die Digitalisierung stellt die Rechtsabteilungen in Unternehmen vor einige Herausforderungen. Sie sehen die digitale Transformation dabei aber überwiegend als Chance. Das zeigt die Studie 'Digital Economy & Recht' vom Bundesverband der Unternehmensjuristen e. V. (BUJ) und der Wirtschaftskanzlei CMS. Darin geben Vertreter aus 305 Rechtsabteilungen Auskunft daru¨ber, wie sie auf die digitale Transformation vorbereitet sind, welche Herausforderungen und Risiken sie sehen und welche Themenfelder und Rechtsgebiete aus ihrer Sicht von der Digitalisierung am meisten betroffen sind. Ergänzt werden die Umfrageergebnisse durch einen Analyseteil zu den wichtigsten rechtlichen Fragestellungen der digitalen Transformation.

Mehrheit bewertet Veränderungen positiv

Konkret sehen demnach knapp 70 Prozent der Befragten einen starken Einfluss der digitalen Transformation auf ihr Unternehmen und die Arbeit in der Rechtsabteilung. Dabei beurteilen die Befragten den Veränderungsprozess mit über 62 Prozent überwiegend positiv. Rund 73 Prozent der Befragten erwarten sogar, dass ein steigender Bedarf an digital kompetenten Juristen zusätzliche Jobs in den Rechtsabteilungen schaffen wird. 

Die Befragten zeigen dabei ein Bewusstsein dafür, dass die Digitalisierung ganz neue Rechtsfragen auf die Agenda bringt. 85 Prozent erwarten höhere Anforderungen an das Know-how bei spezifischen Rechtsgebieten wie dem Datenschutz und der IT-Sicherheit sowie bei Haftungs- und Regulierungsfragen. Zwei Drittel der Studienteilnehmer prognostizieren, dass sich die Rechtabteilungen künftig verstärkt auf neue Themen und Geschäftsmodelle einstellen müssen.

Rechtsstandort Deutschland noch zu wenig vorbereitet

Obwohl die digitale Technologie und ihre Anwendungen bestehendes Recht und Gesetz heute schon erheblich tangieren und neue Fragen geklärt werden müssen, bewerten die Unternehmensjuristen den Rechtsstandort Deutschland eher kritisch. Auf die Frage, wie gut er auf die Digitalisierung vorbereitet ist, vergeben sie lediglich die Schulnote 3. Bemängelt werden vor allem die zögerliche Haltung beim Einsatz neuer Technologien, fehlende Technikaffinität und eine wenig fortschrittliche Denkweise.

Aber auch die eigene Rechtsabteilung sehen nur 27 Prozent als gut oder sehr gut auf die digitale Transformation vorbereitet. Als häufigste Gründe für eine nicht ausreichende Vorbereitung werden zu geringe Budgets und das Fehlen von dringend erforderlichen Ressourcen genannt. Zudem werde das Thema Digitalisierung zu wenig durchdrungen, so dass notwendige Schlüsse für Veränderung ausbleiben. Weitere Kritikpunkte lauten: zu wenig Veränderungsbereitschaft, ein zu hohes Alter bei Kollegen, fehlende Fortbildungen und zu geringe Anpassungsgeschwindigkeit.

Dennoch planen bislang nur neun Prozent der Rechtsabteilungen für die Digitalisierung höhere Ausgaben ein. Jene Unternehmen, die zusätzliche Mittel einkalkulieren, wollen ihr Budget um 18 Prozent anheben. Knapp 40 Prozent wollen die anfallende Mehrarbeit durch Prozessoptimierungen auffangen und weitere 14 Prozent planen, bestehende Kapazitäten in anderen Rechtsgebieten zugunsten der Digitalisierung zu verlagern.


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vg 09.11.2016