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Studie: Digitale Anwendungen gefährden traditionelle Marken

Vier von zehn Bundesbürgern sehen kein Problem darin, ihre Daten an Online-Dienste weiterzugeben, wenn sie dadurch einen großen individuellen Nutzen erhalten. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen erklärt sich sogar etwa die Hälfte bereit, persönliche Daten preiszugeben.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Digitales Leben: Lieber eine coole App als eine traditionelle Marke?" der Venture Capital-Gesellschaft e.ventures, Deutschlandsitz in Hamburg und Berlin, die in einem Online-Panel im März dieses Jahres 1.000 Bundesbürger in Deutschland zu diesem Thema befragte.

Bei der Wahl von Produkten oder Services zählen für fast 80 Prozent der Deutschen nicht unbedingt Marke und Tradition, sondern eher Funktionalität, intuitive Bedienung und nahtlose Einbindung in ihr digitales Leben.

Bequemlichkeit siegt gegen Datenschutz
44 Prozent der Bundesbürger wollen ihre Heimelektronik wie Licht oder Musik lieber über ihr Handy, Siri oder Alexa steuern, als sich mühsam in die unterschiedlichen Anwendungen der Hersteller einzuarbeiten. Bei den 18- bis 34-Jährigen bevorzugt die Mehrheit (57 %) Smart Home-Anwendungen.  

Großes Vertrauen in digitale Unternehmen
Viele Bundesbürger bringen Unternehmen aus der digitalen Welt großes Vertrauen entgegen: 56 Prozent der Deutschen trauen eher dem kostenlosen Dienst Google Maps zu, sie sicher ans Ziel zu bringen, als dem teuren Navigationssystem in ihrem Auto.

Vom Hersteller zum Lieferanten degradiert
“Je weiter sich das Smartphone in das Leben der Menschen hineindrängt, um so mehr Dienstleistungen werden über das Handy gesteuert – etwa der Medienkonsum, die Musikindustrie, Food Delivery, Bankdienstleistungen oder das Shoppen“, sagt Christian Leybold,  Co-Gründer und Geschäftsführer von e.ventures. Für einen traditionellen deutschen Mittelständler habe der Trend enorme Auswirkungen. “Die neuen Anbieter schieben sich zwischen ihn und dem Kunden. Die bisherigen Hersteller der Produkte werden von der neuen Marke zum Lieferanten degradiert. Der digitale Wettbewerber und seine Marke haben den direkten Kundenzugang“.

Für viele traditionell aufgebaute Firmen könnte das zu einem Problem werden. Da sie ihre Produkte häufig über Vertriebsfirmen verkaufen, kennen sie ihre Kunden kaum und wüssten nicht wo ihre Hardware überall steht. Wer diese allerdings mit Software verbinde, wisse genau über die Kunden Bescheid. Die neuen Wettbewerber hätten daher einen dramatischen Datenvorsprung, so Leybold. “Eine Marke, die über hundert Jahre erfolgreich aufgebaut worden ist, droht so innerhalb weniger Jahre abgelöst werden.“



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mak 03.05.2017