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Top-Arbeitgeber: Google dominiert, Siemens und IBM verlieren

Google bleibt die Nummer eins der Wunscharbeitgeber der deutschen Informatiker. Ein Viertel des IT-Nachwuchses möchte beim Suchmaschinenriesen arbeiten. Das sind fast zweieinhalbmal so viele Bewerber wie bei den Verfolgern Microsoft und BMW. Andere Arbeitgeber überzeugen hingegen weniger. Siemens und IBM – bislang immer unter den zehn beliebtesten Arbeitgebern – fallen in diesem Jahr erstmals aus den Top 10. Das sind einige der Ergebnisse des 'Trendence Graduate Barometers 2017', der von dem Berliner Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Trendence erstellt wurde. Befragt wurden 52.000 Studierende in Deutschland.

Siemens und IBM fallen erstmals aus den Top 10

IBM verliert seit vielen Jahren in der Gunst der Bewerber, nun ist das Unternehmen erstmals aus den Top 10 gefallen von Rang 8 auf Rang 11. Auch der deutsche Konzern Siemens gehört nicht mehr zu den zehn Top-Arbeitgebern. Der Konzern fällt von Rang 10 auf Rang 13. Noch 2005 war Siemens beliebtester Arbeitgeber der Informatiker. Seitdem hat der Konzern drei Viertel seiner potenziellen Bewerber verloren. Gewinner des Jahres ist Microsoft. Das Unternehmen überzeugt deutlich mehr Bewerber als im vergangenen Jahr, steigert sich von Platz 4 auf 2 und wird damit zum ersten Verfolger von Google.

"Die Karrierepläne des IT-Nachwuchses sind momentan stark in Bewegung. Die Bewerber vertrauen nicht mehr automatisch auf die althergebrachten Arbeitgeber, sondern orientieren sich neu und entdecken auch andere Arbeitgeber für sich", sagt Trendence-Geschäftsführer Holger Koch. "Die Karten werden neu gemischt, welche Arbeitgeber die besten Chancen auf den begehrten IT-Nachwuchs haben. Einzige Konstante bleibt Google als Wunscharbeitgeber Nummer eins."

Automobilindustrie wird attraktiver für IT-Talente

IT-Dienstleister bleiben die beliebteste Branche der Informatiker als Arbeitgeber für den ersten Job, gefolgt von der Automobilindustrie. Daimler/Mercedes-Benz, Porsche und die Bosch Gruppe zählen in diesem Jahr zu den Top-Aufsteigern in der Gunst der IT-Absolventen. Sie überzeugen so viele IT-Talente wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. BMW verliert zwar den zweiten Platz im Ranking an Top-Aufsteiger Microsoft, ist aber erstmals seit zehn Jahren wieder für zehn Prozent der Informatiker Wunscharbeitgeber.

Lebensmittelhandel bei Informatikern so beliebt wie noch nie


Auch die Lebensmittelhändler überzeugen mit ihren besten je gemessenen Positionen im Ranking: Aldi Süd steigt auf Position 63, Lidl auf Rang 78 und die REWE Group befindet sich erstmals unter den 100 Top-Arbeitgebern und steigt auf Position 73 ins Ranking ein. "In Zeiten des E-Commerce ist das ein gutes Zeichen für die Händler, aber insgesamt ist der Handel für Informatiker noch ein wenig attraktiver Arbeitsplatz. Die Arbeitgeber dürfen sich auf diesem Ergebnis nicht ausruhen und müssen noch mehr für ihre Attraktivität beim IT-Nachwuchs tun", so Koch. Auch die Online-Händler gewinnen in diesem Jahr mehr IT-Talente für sich als noch 2016. Amazon steigt wieder in die Top 10 ein und Zalando, erst seit 2015 überhaupt unter den 100 Top-Arbeitgebern, macht einen deutlichen Sprung von Rang 88 auf Rang 52.

EY ist erstmals Schlusslicht der Big 4

Im vergangenen Jahr lagen die Big 4 nah beieinander, drei von ihnen landeten punktgleich auf Rang 58 und Deloitte auf Rang 88. In diesem Jahr kommt Bewegung in die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften mit zum Teil überraschenden Ergebnissen: KPMG ist bei den Informatikern nun beliebtester Arbeitgeber innerhalb der Wirtschaftsprüfungen auf Rang 47, gefolgt von PwC auf Rang 49 und Deloitte auf Rang 57. KPMG und Deloitte erzielen ihre besten je gemessenen Rankingpositionen, PwC die beste Position seit 15 Jahren. Einzig EY verliert an Attraktivität und fällt auf Rang 63. EY, fünf Jahre in Folge Primus der Branche, ist damit erstmals schlechtester Vertreter der Big 4 im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber der Informatiker.

Forschungseinrichtungen und Medienhäuser verlieren Bewerber

Ähnlich wie für Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler werden Forschungsunternehmen und Medien für Informatiker als Arbeitgeber immer uninteressanter. Die Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft verlieren seit Jahren kontinuierlich in der Gunst des IT-Nachwuchses. Die größten Verluste in der Medienbranche machen in diesem Jahr Axel Springer und Bertelsmann.

Nur knapp zwei Drittel der Informatiker sind Digitals

Nicht alle Informatiker überzeugen mit einem digitalen Mindset. Nur 60 Prozent des IT-Nachwuchses zählen zu den Digitals, den Talenten mit besonders ausgeprägten digitalen Kompetenzen. "In Zeiten der Digitalisierung sind nicht nur Programmier- und IT-Fachkenntnisse gefragt, sondern auch ein digitales Mindset. Arbeitgeber brauchen beides: IT-Fachkräfte und Digitals, die wissen, wie Menschen digitale Medien und Tools nutzen, und digitale Ideen entwickeln und vorantreiben", erklärt Koch.



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rh 22.05.2017