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Mobile Shopping als Schlüssel zu Schwellenmärkten

Indien führt in diesem Jahr das Ranking der 30 weltweit wichtigsten Schwellenländer für Einzelhandelsinvestitionen an - gefolgt von China und Malaysia. Das zeigt die 16. Ausgabe des 'A.T. Kearney Global Retail Development Index' mit dem Titel 'The Age of Focus'. Der Index basiert auf 25 makroökonomischen und einzelhandelsspezifischen Variablen.

Handel bei internationaler Expansionen zurückhaltender

Insgesamt sind die globalen Handelsunternehmen demnach mit ihren internationalen Expansionen zurückhaltender geworden: Aufgrund zunehmender geopolitischer Unsicherheiten und nationalistischer Tendenzen wie dem Brexit oder der "America First"-Politik Donald Trumps haben im vergangenen Jahr weniger Einzelhändler als zuvor neue Märkte betreten oder ihre Expansion in den Schwellenländern vorangetrieben, schreiben die Studienautoren. Neue Markteintritte seien nur im Bekleidungssegment zu verzeichnen. Viele Retailer stellten ihre Präsenz vor Ort gänzlich auf den Prüfstand oder konzentrierten sich auf die Optimierung bereits bestehender Ladennetzwerke.

Die regionalen und lokalen Handelsunternehmen haben ihre Marktposition indes ausbauen können, heißt es weiter. Verstärkt spielten sie aus, dass sie globalen Händlern in Fragen der Kultur vor Ort und regionaler Risiken überlegen seien. Heimische Handelsunternehmen, die sich gut etablierte haben, nutzen mittlerweile ihre starke Position vor Ort, um sich Nachbarmärkte zu erschließen, so die Autoren.

Strategisches Umdenken im Einzelhandel

In vielen Emerging Markets ist der mobile Einzelhandel zur wichtigsten Form des Online-Shoppings avanciert. "Geopolitische Instabilität und wachsende Marktmacht der regionalen Wettbewerber in Schwellenmärkten zwingen globale Einzelhandelsunternehmen ihre Expansionsstrategien in die wachsenden Märkte zu überdenken", warnt Dr. Mirko Warschun, Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei der Unternehmensberatung A.T. Kearney, Berlin. "Internationale Handelsketten müssen sich verstärkt dem Thema Online-Shopping widmen, wenn sie in Schwellenländern bestehen wolle."

Deutsche Unternehmen verfolgten bereits jetzt verstärkt eine Online First-Strategie: "Händler nutzen bei der Expansion bestehende Online-Plattformen, um ihr Sortiment vor Ort bekannt zu machen. Erst im nächsten Schritt überlegen sie, ob sie sich in den stationären Handel investieren", erklärt Warschun. Nach dem deutschen Discount Aldi starte zum Beispiel nun auch Lidl das Online-Geschäft in China über die Alibaba-Plattform Tmall Global. Auch die beiden Drogerieketten dm und Rossmann bereiteten mit Cross-Border-E-Commerce ihren Eintritt in schwer zu erreichende Märkte mit lokalen Experten vor und sicherten damit ihre Lieferkette ab.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen ist sich Warschun sicher: "Wir gehen davon aus, dass immer mehr Einzelhändler im Rahmen ihrer zukünftigen Expansionspläne auf mobile Konzepte setzen." Nur so könnten sie der lokalen und regionalen Konkurrenz standhalten und gleichzeitig einen zukünftigen Markteintritt durch den stationären Handel vorbereiten.


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vg 12.06.2017