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Neue Märkte mit Hilfe von Innovationen erschließen

Immer mehr Kunden von Unternehmen leben in Entwicklungsländern. Das Marktpotenzial dieser Regionen steigt. Wer diese Märkte für seine Marke erschließen will, muss allerdings wissen, dass sie besondere Ressourcenrestriktionen aufweisen, die Unternehmen bei der Entwicklung von Innovationen vor große Herausforderungen stellen.

Die 49. Ausgabe der Forschungsreihe des Mannheimer Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung (IMU) hat nun untersucht, wie Unternehmen diese Ressourcenrestriktionen adressieren können und trotz dieser Herausforderungen erfolgreich Innovationen entwickeln können.

Interne und externe Ressourcenrestriktionen

Zu den externen Restriktionen zählen unter anderem ein niedriges Bildungsniveau, tief verankerte Wertvorstellungen und Einstellungen vom Kunden sowie fehlende Produkterfahrung der Kunden oder auch ein geringes Durchschnittseinkommen. Interne Ressourcenrestriktionen sind unter anderem eine unzureichende Einbindung in lokale Strukturen, fehlende Produktanpassung an lokale Gegebenheiten, inadäquates Produktangebot, Sparvorgaben bezüglich Emissionen und eingesetzten Materialen oder auch unzureichende Budgets und zu enge Zeitvorgaben.

Diese Ressourcenrestriktionen haben Auswirkungen auf die einzelnen Phasen des Innovationsprozesses, schreiben die Studienautoren. Im Management des Innovationsprozesses, vor allem während der Phase der Ideengenerierung und Ideenauswahl, sehen sich Unternehmen in Entwicklungsländern demnach vor allem mit den internen Ressourcenrestriktionen konfrontiert. Ab der Konzeptentwicklung dominieren laut der Untersuchung die Auswirkungen externer Ressourcenrestriktionen. Allerdings werde die Struktur des Innovationsprozesses an sich durch die Ressourcenrestriktionen in Entwicklungsmärkten nicht beeinflusst. Der Planungshorizont müsse jedoch oft individuell für bestimmte Innovationsprojekte angepasst werden, um auf interne und externe Ressourcenrestriktionen zu reagieren.

Ansätze zum Überwinden von Ressourcenrestriktionen

Die Autoren schlagen auch Ansätze zum Überwinden von Ressourcenrestriktionen vor. So erforderten externe Ressourcenrestriktionen unter anderem neue Marktforschungsmethoden wie zum Beispiel ethno-methodologische Techniken, wie die Beobachtung der Kunden im alltäglichen Lebensumfeld und das Nacherleben ihres Alltags. Interne Ressourcenrestriktionen erforderten unter anderem neue Strukturen oder eine neue Kultur beispielsweise mit einer 'Can-do'- Haltung oder dem Schaffen von vertrauensvollen Beziehungen.

Prof. Dr. Sabine Kuester, Mittautorin der Studie und Direktorin des Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung: "Externe Ressourcenrestriktionen erfordern vor allem neue Marktforschungsmethoden, Produkt- und Marketinginnovationen; interne Ressourcenrestriktionen hingegen erfordern vor allem organisationale Innovationen."

Für Manager bedeute das vor allem, dass sie im Innovationsprozess diese bedeutenden internen und externen Restriktionen adressieren müssten, wenn sie Entwicklungsmärkte erfolgreich mit Innovationen erschließen wollten. Ein Mangel an Marktwissen in Entwicklungsländern könne durch ein kontinuierliches Wissensmanagement auf lokaler Ebene ausgeglichen werden und der Aufbau von lokalen Partnerschaften und Netzwerken helfe Unternehmen, trotz des Mangels an zur Verfügung stehenden Institutionen in Entwicklungsländern, den Marktzugang zu sichern.

IMU Research Insights

Die Forschungsreihe des Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung, die IMU Research Insights, berichten in einem ca. sechswöchigen Turnus über Ergebnisse aus dem Forschungsbetrieb des Instituts an der Universität Mannheim. Die Ergebnispräsentation der Studie 'Innovation in Entwicklungsmärkten: Auswirkungen von Ressourcenrestriktionen auf den Innovationsprozess' finden sie hier.




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vg 15.06.2017