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Lieber Daten schützen als Empfehlungen erhalten

Der Großteil der Deutschen ist nicht bereit, Daten aller Art preiszugeben. Nur neun Prozent teilen bereits jetzt ihre Vorlieben und Interessen mit Dienstleistern wie Netflix & Co., um Empfehlungen für Filme, Serien, Lieder oder Bands zu erhalten. Mehr als die Hälfte wäre allerdings immerhin bereit, Informationen zu teilen, möchte dann aber wissen, welche Daten gespeichert und genutzt werden. Derzeit verzichtet gut ein Drittel, nämlich 36 Prozent, zugunsten des Datenschutzes lieber auf zugeschnittene Medieninhalte. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die Statista für NextMedia.Hamburg durchgeführt hat.

Geschlecht, Alter und Interessen gehören zu den Angaben, die die Befragten bereitwillig veröffentlichen. Über 80 Prozent der Befragten in allen Altersgruppen teilen diese Informationen bedenkenlos. Kritischer sind die User allerdings bei der Angabe der Wohnadresse. Nur fünf Prozent würden ihre Anschrift teilen. Ähnlich verhält es sich mit dem eigenen Klarnamen. Zwar wäre jeder Dritte der 50- bis 60-Jährigen bereit, auch seinen Namen preiszugeben, in anderen Altersgruppen sind es zwischen zwölf und 16 Prozent.

Die Zukunft gehört den Daten

Die Umfrage zeigt aber auch, dass gerade die 18- bis 29-Jährigen eine große Zukunft für datengetriebenen Geschäftsmodelle sehen. 69 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe sehen die Entwicklungen in diesem Bereich positiv. Bei den 30- bis 39-Jährigen sowie den Befragten von 40 bis 49 Jahren ist es immerhin noch die Hälfte, die sich eine Zukunft für datengetriebene Dienste vorstellen kann.

Für lediglich neun Prozent der Umfrageteilnehmer ist es nicht vorstellbar, dass sich Streaming-Dienste & Co. durchsetzen. Mehr als die Hälfte, nämlich 52 Prozent, der über 50-Jährigen ist sich noch unsicher, was die Perspektiven für diese Anbieter betrifft. Dies sind deutlich mehr als der Durchschnitt (42 Prozent) aller Befragten.

Kein Interesse an kostenpflichtigen Kuratoren

Wäre eine unabhängige Instanz wie etwa ein kostenpflichtiger Notar zum Kuratieren von Inhalten eine Alternative, anstatt die Informationen einem Dienstleister oder Anbieter mitzuteilen? Nur für einen von zehn Befragten wäre dies eine Möglichkeit. 90 Prozent aller Befragten möchten für eine Zusammenstellung von relevanten Inhalten kein weiteres Geld investieren. Bei den zehn Prozent, die bereit wären, auch Geld für die Empfehlungen zu zahlen, liegt die Schmerzgrenze mehrheitlich bei weniger als fünf Euro. Etwa ein Drittel der Befragten wäre bereit, bis zu zehn Euro zu zahlen. Nur fünf Prozent würden mehr als zehn Euro investieren.



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vg 31.07.2017