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Lockerung der Zweckbindung bei Datenerhebung gewünscht

Durch die Digitalisierung gelten Daten mittlerweile als der wichtigste Rohstoff der Wirtschaft. Mit den Möglichkeiten zur Verknüpfung gewinnen Unternehmen unter anderem Ideen und Erkenntnisse für neue Produkte, und sie verbessern Kundenservice und Werbestrategien.

Kein Wunder, dass die Unternehmen in Deutschland mehr in die Nutzung verfügbarer Daten investieren wollen. Jeder zweite Entscheider spricht sich deshalb für eine Lockerung der Zweckbindung bei der Erhebung und Verwendung von Daten aus. Davon sind 29 Prozent bereit, künftig zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen - beispielsweise in Form von Datenschutzaufklärung der Mitarbeiter, weniger fehleranfälligen Abläufen und speziellen Tools, die bei der datenschutzkonformen Datenverarbeitung unterstützen.

Das sind Ergebnisse der Studie 'Potenzialanalyse Digital Security' von Sopra Steria Consulting. Für die Studie wurden im April 2017 insgesamt 205 IT-Entscheider aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern befragt.

Deutschland: Zweckbindung im Bundesdatenschutzgesetz

In Deutschland sind Big-Data-Analysen aber nur eingeschränkt möglich. Grund ist die Zweckbindung im Bundesdatenschutzgesetz. Demnach muss neben einer gesetzlichen Erlaubnis oder der Einwilligung des Kunden der genaue Verwendungszweck feststehen, bevor personenbezogene Daten erhoben werden.

"Durch das Verknüpfen vieler Daten, aus denen auch neue Daten entstehen können, kann die einmal festgelegte Zweckbestimmung verletzt werden", sagt Dr. Gerald Spiegel, Leiter Information Security Solutions bei Sopra Steria Consulting. Auch eine Anonymisierung oder Pseudonymisierung von Daten reiche nicht immer aus. "Oft genügen wenige Angaben, um eine Person dennoch zu erkennen", so Spiegel.

Hoffen auf DSGVO-Öffnungsklauseln

Viele Entscheider hoffen laut Studie auf eine Öffnung der ab Mai 2018 geltenden Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie befürworten die Anpassung von der strengen Zweckbindung der Datenverarbeitung hin zu einer mehr zweckkompatiblen Verarbeitung, schreiben die Autoren. Zur Studie 'Potenzialanalyse Digital Security' geht es hier. 



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vg 03.08.2017