ANZEIGE

ANZEIGE

Thema Marke spielt im Bio-Markt nur untergeordnete Rolle

Immer mehr Menschen versuchen, den größten Teil ihrer Einkäufe mit Bio-Lebensmitteln zu bestreiten. Waren es 2008 noch 25 Prozent der Konsumenten, die bei mindestens der Hälfte ihrer Einkäufe auf Bio-Lebensmittel setzten, sind es in diesem Jahr bereits 30 Prozent. Die Zahl der Verbraucher, die fast alles in Bio-Qualität kauft, ist ebenso von sechs auf neun Prozent gestiegen. Der Trend zum Bio-Einkauf geht dabei vor allem von jungen Menschen unter 29 Jahren aus. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Aachener Marktforschungsunternehmens Dialego, für das im September 2017 insgesamt 1.000 Personen befragt wurden.

Laut der Untersuchung ist der Gesundheitsaspekt immer noch das stärkste Argument, um Bio-Produkte zu verwenden. Fast die Hälfte der Verbraucher stimmt dieser Aussage zu. In der jüngeren Altersgruppe (bis 29 Jahre)  ist der Anteil mit 55 Prozent etwas höher. Damit haben sich die Zustimmungswerte im Vergleich zu 2008 kaum verändert. Zum damaligen Zeitpunkt entschieden sich rund 46 Prozent beim Einkauf für entsprechende Lebensmittel. Als weiteren Grund für den Kauf gab jeder Dritte den besseren Geschmack der Bio-Produkte für den Kauf an - 2008 waren es 40 Prozent.

Ältere Konsumenten lehnen höheren Preis für Bioprodukte ab

Zudem ist die Mehrheit der Konsumenten bereit, etwas mehr Geld für Bio-Produkte auszugeben. Rund drei Viertel (78 %) der Konsumenten zeigen sich damit einverstanden, dass Bio-Produkte teurer sind als Produkte aus konventionellem Anbau. Die geringste Akzeptanz höherer Preise erzielen Bio-Produkte bei der älteren Generation ab 50 Jahre. Hier ist gut jeder Vierte (29 %) der Meinung, dass Bio-Lebensmittel keinen höheren Preis rechtfertigten.

Ein weiteres Ergebnis der Dialego-Erhebung: Nur 15 Prozent der Verbraucher kaufen ausschließlich Produkte mit dem Bio-Siegel nach der EG-Öko-Verordnung oder einem anderen Etikett. Die überwiegende  Mehrheit legt keinen besonderen Wert darauf, welches Logo sich auf dem Bio-Produkt befindet. Ebenso haben Markenartikel in diesem Segment im Vergleich zu klassischen Lebensmittelkategorien eine geringere Bedeutung – mit weiter rückläufiger Tendenz. War es im Jahr 2008 noch jeder Zweite, der keinen Wert auf Markenartikel legte, ist die Zahl heute noch höher (58 %). Insgesamt achten im Jahr 2017 nur zwölf Prozent aller Konsumenten bei Bio-Lebensmitteln auf Markenware. Zudem ist rund ein Drittel (30 %) der Meinung, dass sie nicht unterscheiden können, welche Bio-Produkte Marke und welche Handelsmarke sind.

Vertrauen in Bio-Waren von Supermärkten weniger stark ausgeprägt

Nach Angaben der Studienautoren haben die Konsumenten bei Bio-Produkten nur wenig Vertrauen in Einkaufsstätten. Obwohl fast jeder Konsument die Bio-Waren im Supermarkt einkauft, glauben nur 27 Prozent daran, dass die angebotenen Produkte auch wirklich bio sind.Dabei haben die befragten Männer noch das höchste Vertrauen in den klassischen
Lebensmittelkanal (30 % vs. 24 % bei den Frauen).

Das gleiche Bild ergibt sich beim Discounter: Nur 15 Prozent vertrauen auf die Güte der Bio-Waren dort. Auch hier setzen Männer mit 18 Prozent noch etwas mehr Vertrauen in die Anbieter als Frauen (12 %). Das größte Vertrauen genießt heute der Erzeuger selbst (59 %). Er konnte seine Glaubwürdigkeit im Vergleich zu 2008 noch ausbauen (53 %). Auf dem zweiten Platz landen Bio-Supermärkte. Gut jeder Zweite (55 %) ist überzeugt, dass das Bio-Etikett auch der Wahrheit entspricht. Im Vergleich zu 2008 sind die Werte dabei annähernd gleich geblieben (56 %).

Gefragt nach den Ursachen für das mangelnde Vertrauen in Bioprodukte, gab die Mehrheit (76 %) an, dass es Skandale auch im Bio-Segment gibt. Nur 23 Prozent waren davon überzeugt, dass es weniger schwarze Schafe in der Produktion von Bio-Lebensmitteln gibt.



zurück

mak 10.10.2017