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Bewerber werden in jedem siebten Inserat geduzt

Unternehmen befinden sich in einem hartumkämpften Wettbewerb um begehrte Nachwuchskräfte. Um für Bewerber attraktiv zu bleiben, setzen Arbeitgeber immer häufiger auf persönlich formulierte Ausschreibungen. Dies legt zumindestens eine Studie der Hamburger Metajobsuchmaschine Joblift nahe. Das Unternehmen untersuchte die Kommunikationsstrategie und Sprache von Arbeitgebern in neun Millionen zu besetzenden Stellenanzeigen der vergangenen beiden Jahre. Demnach werden Bewerber in Inseraten immer häufiger geduzt: Im laufenden Jahr nahm die Zahl entsprechender Anzeigen im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 36 Prozent zu. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Monaten in Deutschland rund 1,3 Millionen Ausschreibungen per Du veröffentlicht.

Laut der Studie richtet sich ein Viertel dieser Gesuche an Auszubildende, Praktikanten oder Trainees, also in erster Linie an besonders junge Berufseinsteiger. Jedoch verweist Joblift auch auf die Entwicklung in anderen Altersgruppen: So stieg der Anteil der Stellenausschreibungen für Akademiker im lockeren Ton auf 31 Prozent im Jahr 2017 an (2016: 26 %).

Großkonzerne setzen immer häufiger auf Du-Form

Den Studienautoren zufolge wird die persönliche Kandidatenanprache vor allem in Großkonzernen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern praktiziert. Im Jahr 2017 verzichteten Unternehmen in dieser Größenordnung bisher in rund 10.000 mehr Vakanzen auf das förmliche Sie als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Das ist eine Steigerung um 22 Prozent sowie ein mehr als doppelt so starker Zuwachs wie bei Unternehmen mit unter 200 Mitarbeitern.

In Berlin werden Bewerber am meisten geduzt 

Betrachtet man den Anteil der Stellenanzeigen per Du an allen Inseraten, führt Berlin im bundesweiten Ranking mit 20 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg (17 %) und Nordrhein-Westfalen (12 %). Die Studienautoren führen die hohen Werte in Berlin und Hamburg auf die vielen dort ansässigen Start-ups zurück, die sowohl intern als auch extern ein lockeres Kommunikationsverhalten pflegen und das Ergebnis somit beeinflussen würden.

Mehrheit der englischsprachigen Inserate richten sich an Akademiker

Untersucht wurden auch englischsprachige Stellengesuche. Hier ergibt sich ein ähnliches Bild: Auch hier führt Berlin mit zehn Prozent vor Hamburg und Hessen mit jeweils fünf Prozent. In den vergangenen 24 Monaten wurden nach Angaben von Joblift insgesamt fünf Prozent  aller Inserate deutschlandweit in englischer Sprache veröffentlicht. Fast zwei Drittel (60 %) davon richten sich an Bewerber mit Hochschulabschluss. Für die Studienautoren spielen dabei mehrere Gründe eine Rolle: Englische Gesuche böten den Unternehmen die Möglichkeit, ihren Bewerberpool um ausländische Interessenten zu erweitern. Vor allem in der Start-up-Szene in Berlin sei dieser Beweggrund von Bedeutung. Zudem signalisiere die Ansprache auf Englisch eine internationale und offene Unternehmenskultur.

Unternehmen wollen sich mit der persönlichen Ansprache in Stellenanzeigen Berufseinsteigern locker und modern präsentieren. Wie das Duzen in Stellenanzeigen auf Bewerber wirkt, lesen Sie hier.



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mak 24.11.2017