ANZEIGE

ANZEIGE

Unternehmen investieren vermehrt in Start-ups

Deutsche Unternehmen entdecken Start-ups offenbar immer häufiger als lohnenswertes Investment: Der Gesamtwert der bereitgestellten Finanzmittel stieg von 2,3 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 4,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Das entspricht einem Wachstum von 88 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das 'Start-up-Barometer' der Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), die u.a. Büros in Hamburg und München unterhält. Die Untersuchung, die seit 2015 halbjährlich erscheint, analysierte Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.

Laut der Studie ist der starke Anstieg vor allem auf einige sehr große Deals mit einem Volumen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro zurückzuführen, die 2016 völlig ausgeblieben waren. Zudem nahm die Anzahl der Finanzierungsrunden zu: Im Vergleich zum Jahr 2016 erhöhte sie sich um fünf Prozent auf 507. Das meiste Geld floss im vergangenen Jahr in E-Commerce-Unternehmen: Insgesamt kamen die Start-ups aus diesem Bereich auf 1,8 Milliarden Euro – nach 438 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im diesem Segment wurden mit 95 Transaktionen auch die meisten Finanzierungsrunden gezählt.

Delivery Hero sammelt das meiste Geld ein

Am erfolgreichsten bei den Finanzierungsrunden war nach Angaben von EY das Start-up Delivery Hero: Im Juni sammelte der Berliner Essenslieferdienst bei seinem Börsengang insgesamt 989 Millionen Euro ein, wovon 423 Millionen Euro an das Unternehmen flossen. Schon im Mai war der südafrikanische Investor Naspers mit 387 Millionen Euro bei Delivery Hero eingestiegen. Der Food-Dienstleister strich damit die beiden größten Finanzspritzen des Jahres ein. Zu den weiteren hochdotierten Start-up-Investitionen zählte der Auto-Großhändler Auto1 mit insgesamt 360 Millionen Euro sowie der Kochboxlieferant HelloFresh mit Finanzmitteln aus dem Börsengang in Höhe von 268 Millionen Euro bei einem gesamten Emissionsvolumen von 286 Millionen Euro.

Berlin baut Spitzenposition im Start-up-Bereich weiter aus

Die meisten unterstützten Start-ups befanden Ernst & Young zufolge in Berlin: 208 Start-ups aus der Hauptstadt erhielten im vergangenen Jahr bei 233 Finanzierungsrunden insgesamt knapp drei Milliarden Euro – fast dreimal so viel wie im Vorjahr. Damit flossen 69 Prozent der bundesweit investierten Summe im Jahr 2017 in Berliner Start-ups. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 48 Prozent. Bayerische Jungunternehmen konnten insgesamt 407 Millionen Euro erzielen (- 23 %). Hamburg liegt beim Finanzierungsvolumen auf dem dritten Rang: Insgesamt 230 Millionen Euro flossen in Start-ups der Elbmetropole – ein Anstieg um 80 Prozent gegenüber 2016. Dahinter folgen Baden-Württemberg (207 Millionen Euro), Thüringen (118 Millionen Euro) und Nordrhein-Westfalen (96 Millionen Euro).



zurück

mak 15.01.2018