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Vertrauen in etablierte Medien steigt wieder

Laut aktuellen Studienergebnissen des Instituts für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ebbt die Hysterie über die "Lügenpresse" allmählich ab. Seit über einem Jahrzehnt erforschen die Kommunikationswissenschaftler das Vertrauen der Bevölkerung, die neuesten Befunde stammen aus einer repräsentativen Telefon-Befragung von 1.200 volljährigen Bundesbürgern im November und Dezember 2017.

Demnach vertrauen 42 Prozent der Deutschen den etablierten Medien in wichtigen Fragen, während 17 Prozent grundsätzlich misstrauisch sind. 41 Prozent liegen zwischen diesen beiden Einschätzungen. Ein leicht positiver Trend gegenüber den Vorjahren, resümieren die Forscher. Überhaupt sei die Vertrauensbasis in das für Werbetreibende relevante Umfeld hierzulande relativ stabil. Der Eindruck, dass die Mehrheit den Medien nicht vertraue, hätte bereits in den vergangenen Jahren nicht gestimmt.

Internet-Angebot wenig vertrauenswürdig

Konkret  genießen der öffentlich-rechtliche Rundfunk sowie die Tagespresse von rund zwei Dritteln der Bevölkerung Vertrauen, nur jeweils fünf Prozent sind diesen Medien gegenüber misstrauisch. Eine Zäsur erfährt laut der Studie dagegen das Internet als Vertrauensquelle: Nur noch jeder Zehnte hält Internet-Angebote allgemein für vertrauenswürdig – ein Ergebnis, das 14 Prozentpunkte unter dem Vorjahr liegt. Soziale Netzwerke markieren dabei mit nur zwei bis drei Prozent unter den vertrauenden Anhängern das Schlusslicht. Einen Grund für den Rückgang des Vertrauens in das Medium Internet sehen die Studienmacher in der Debatte über Fake News und Hasskommentare.

Weitere Ergebnisse der Befragung legen nahe, dass sich trotz der insgesamt stabilen Vertrauensbasis viele Menschen nicht von den etablierten Medien rundum gut vertreten sehen: 36 Prozent kritisierten, dass sie die gesellschaftlichen Zustände anders wahrnehmen als sie von den Medien dargestellt werden. Vor allem Menschen mit wenig Wissen über den Journalismus und die Medienwelt stehen ihr gegenüber besonders kritisch gegenüber, so die Wissenschaftler.


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sl 01.02.2018