ANZEIGE

ANZEIGE

Ranking: Telekom-Chef Höttges hält die verständlichsten Reden

Timotheus Höttges, CEO der Telekom, führt das Ranking der Firmenchefs mit den am leichtesten zu verstehenden Vorträgen an. Damit war in den vergangenen sieben Jahren kein anderer Redner in den größten deutschen Unternehmen verständlicher als der Vorstandsvorsitzende des Telekommunikationsunternehmens.

Zu diesem Ergebnis kommt der 'Verständlichkeitsindex' der Universität Hohenheim, Stuttgart, in Zusammenarbeit mit dem in Düsseldorf ansässigen Handelsblatt. Für die Studie analysieren Prof. Dr. Frank Brettschneider und sein Team seit 2012, wie verständlich die Vorstandsvorsitzenden der DAX-30-Unternehmen auf den Hauptversammlungen ihrer Unternehmen sprechen.

Laut der Erhebung führt Timotheus Höttges (Telekom) mit 19,9 Punkten auf einer Skala von 0 (formal unverständlich) bis 20 (formal sehr verständlich). Auf dem zweiten Platz folgt Stephan Sturm (Fresenius), der 19,5 Punkte erreicht. Dahinter ordnet sich Dr. Frank Appel (Deutsche Post) mit 18,9 Punkten ein. Im hinteren Feld befinden sich die CEO-Neulinge Dr. Joachim Wenning (Münchener Rück, 8,4) und Patrick Thomas (Covestro, 9,6). Schlusslicht ist wie im vergangenen Jahr Dr. Aldo Belloni (Linde). Allerdings verbessert der Manager seine Vorjahresleistung um 2,3 Punkte auf nun 8,2 Punkte. Alle anderen Redner erzielen laut 'Verständlichkeitsindex‘ mindestens zwölf Punkte. Einen besonders deutlichen Verständlichkeits-Sprung haben in diesem Jahr vor allem Hans Van Bylen (Henkel) und Oliver Bäte (Allianz) mit einem Plus von jeweils 7,3 Punkten gemacht.

Verständlichkeit der CEO-Reden in Deutschland nimmt zu

Insgesamt sind die Reden deutscher CEOs so verständlich wie noch nie: Im Schnitt erreichen die Vorträge in diesem Jahr 15,1 Punkte – das sind 0,7 Punkte mehr als im Vorjahr (14,4 Punkte) und 5,3 Punkte mehr als im Jahr 2012 (9,8 Punkte). Damit hat sich die formale Verständlichkeit zum sechsten Mal in Folge verbessert. Zugleich hat sich die Anzahl der Reden, die sich nicht nur an Anleger, Analysten sowie Finanz- und Wirtschaftsexperten richten, deutlich erhöht.

Wie die Studienautoren ebenfalls herausfanden, schmälern Bandwurmsätze, abstrakte Begriffe, zusammengesetzte Wörter und nicht erklärte Fachbegriffe die Verständlichkeit am meisten. Allerdings finden sich in den Reden der Vorstandsvorsitzenden grobe Verstöße gegen Verständlichkeitsregeln deutlich seltener als in früheren Jahren. Zudem werden überlange Sätze und zusammengesetzte Wortungetüme weniger oft verwendet, heißt es. Trotz der gestiegenen Verständlichkeit nutzen immer noch viele CEOs Passivformulierungen. Besonders häufig finden sich diese in der Rede von Dr. Belloni (10,5 % aller Sätze). In den Vorträgen des Erstplatzierten Höttges sind es nur 0,5 Prozent.

Basis des 'Hohenheimer Verständlichkeitsindex‘ ist eine spezielle Software, die anhand der Redemanuskripte formale Kriterien ermittelt. Dazu gehören etwa die durchschnittliche Satzlänge, der Anteil der Sätze mit mehr als 20 Wörtern, der Anteil der Passiv- sowie der Schachtelsätze und der Sätze mit mehr als zwei Informationseinheiten. Außerdem erfasst die Software Parameter wie durchschnittliche Wortlänge, Anteil abstrakter Substantive, Anteil der Fremdwörter und Anteil der Wörter aus dem Grundwortschatz.



zurück

mak 05.06.2018