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Einkaufszentren der Zukunft: Austausch & Innovation im Fokus

Einkaufszentren werden trotz E-Commerce auch künftig von den Konsumenten besucht. Zwar stagniert die Anzahl seit 2016 bei gut 470. Laut Dr. Mirko Warschun, Handelsexperte und Partner bei A.T. Kearney in Düsseldorf zeigen jedoch neue Ansätze in der ganzen Welt, "wie die Zentren zu attraktiven Orten werden, an denen Menschen, Marken und Werte in einen fruchtbaren Austausch und eine gewinnbringende Begegnung treten können."

Laut der Studie 'The Future of Shopping Center' von A.T. Kearney werden demnach die Einkaufszentren nicht mehr nach dem Push-Prinzip agieren, da der Erwerb von Eigentum in Zeiten von Sharing-Economy ergänzt werde um die Suche nach Erfahrungen, Austausch und Werteorientierung. Die heute rein logistische Funktion von neuen Technologien werde dank Virtual oder Augmented Reality zur Schnittstelle zwischen Menschen und Unternehmen. "Es entstehen einzigartige Erlebnisräume - zum Beispiel zur Co-Creation von Produkten", heißt es in der Studie.

Gleichzeitig werde sich der Convenience-Faktor in den Einkaufszentren der Zukunft stark erhöhen. Kunden würden zum Beispiel ihre Waren nur bestellen und an einem zentralen Ort abholen oder nach Hause geliefert bekommen.
In den Zentren der Zukunft, so die Studie, wird der Online-Handel keine Konkurrenz mehr zum stationären Verkauf darstellen, sondern im Sinne einer Mehrkanalstrategie eine smarte Ergänzung.

Mit Blick auf das Jahr 2030 skizziert A.T. Kearney vier Szenarien für Einkaufszentren:

  • Sogenannte 'Destination Center' gruppieren ihr Angebot rund um Attraktionen wie Themenparks, Indoor-Skipisten oder Kulturhäuser. Sie ziehen ein überregionales Publikum an und bieten für einen mehrtägigen Aufenthalt auch Gastronomie- und naheliegende Übernachtungsmöglichkeiten. Pop-up-Stores erhöhen die Besucherfrequenz.
  • In kleineren, regionalen 'Value Center' finden sich Gleichgesinnte rund um ein Thema. Sie bieten neben passenden Produkten auch Informationen, Weiterbildungen oder soziale Events. Vorstellbar sind auch spezialisierte Outlets, die beispielsweise nur regionale Produkte verkaufen.
  • 'Innovation Center' sind intelligent vernetzte Orte, an denen das Kundenverhalten von Anthropologen, Kulturpsychologen und Mall-Ethnographen analysiert wird. Die Betreiber bieten diese Daten und Analysen als integralen Service des Centers mit an und machen sie so zu Testlaboren für Unternehmen und bieten Kunden ein Vorreitergefühl.
  • 'Retaildential Spaces' bieten einen Demographie-spezifischen Mix aus Handel, Restaurants, Unterhaltung und Dienstleistungen. Ihre Zielgruppe sind je nach Ausrichtung die young urban hipster professionals, Singles um die 40 oder Senioren. Beispielhaft hier der japanische Einzelhandelskonzern AEON Co., der einen Ort für die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung mitsamt Gesundheitsdienstleistungen entwickelt hat.



Die Einkaufszentren der Zukunft werden mit Einkauf nicht mehr viel zu tun haben, meint Warschun: "Sie werden so unterschiedlich sein, dass sie kaum unter einen einheitlichen Begriff passen. Und sie werden die heutigen Händler und Betreiber von Einkaufszentren gezwungen haben, Altbewährtes hinter sich zu lassen und mit viel Phantasie Neues zu entwickeln."


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vg 04.04.2018