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Digitalisierung kommt voran, aber nur langsam

Vier von fünf Unternehmen (78 %) in Deutschland haben inzwischen eine Digitalstrategie (2017: 68  %). Doch gleichzeitig verzichtet die große Mehrheit darauf, in neue Geschäftsmodelle zu investieren. Nur jedes Vierte investiert in digitale Geschäftsmodelle. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zum Stand der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft unter 604 Unternehmen ab 20 Mitar-beitern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Grundsätzlich gibt es demnach in der deutschen Wirtschaft eine große Offenheit gegenüber der Digitalisierung. 89 Prozent der Unternehmen sehen sie eher als Chance für das eigene Unternehmen, nur acht Prozent nehmen sie überwiegend als Risiko wahr. Vor allem in der Industrie werden fast ausschließlich die Chancen gesehen (99 Prozent).

48 % der Unternehmen bieten neue Produkte und Dienstleistungen an

Zunehmende beginnen Unternehmen auch, auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. So nehmen 37 Prozent als Folge der Digitalisierung Produkte und Dienstleistungen vom Markt (2017: 31 %), 63 Prozent passen bestehende Produkte und Dienstleistungen an (2017: 62 %). Fast jedes zweite Unternehmen (48 %) bietet als Reaktion auf die Digitalisierung neue Produkte und Dienstleistungen an, vor einem Jahr waren es erst 44 Prozent.

Digitalisierung: Nur ein Drittel sieht sich als Vorreiter

Doch trotz dieser Fortschritte sieht sich die Mehrheit der Unternehmen bei der Digitalisierung als Nachzügler (58 %), nur jedes dritte (35 %) bezeichnet sich selbst als Vorreiter. Aktuell sehen dementsprechend nur noch 25 Prozent der Unternehmen Deutschland bei der Digitalisierung weltweit in der Spitzengruppe, vor einem Jahr waren es 36 Prozent. Umgekehrt sagen 24 Prozent der Befragten, dass ihr eigenes Unternehmen durch die Digitalisierung in seiner Existenz gefährdet sei. Und 33 Prozent haben Probleme, die Digitalisierung zu bewältigen.

Manager klagen über fehlende Zeit und fehlendes Geld

Doch die Unternehmen sind bei der Umsetzung ihrer Digitalstrategie nach den Ergebnissen der Bitkom-Studie noch zu zögerlich. Nicht einmal jedes Vierte (23 %) will in diesem Jahr gezielt in die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle investieren. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen tun sich schwer.

Dabei fehlt es in den Unternehmen offenbar zunehmend an Geld und Zeit, um etwa in neue Technologien zu investieren. Jeder dritte Manager (32 %) sagt, die größte Hürde beim Einsatz neuer Technologien sei fehlende Zeit im Alltagsgeschäft (2017: 18 %), jeder fünfte (21 %) beklagt fehlende finanzielle Mittel (2017: 14 %).

Ein Drittel der Manager fühl sich überfordert

Dabei scheinen einige Manager auch persönlich mit der Digitalisierung zu fremdeln. Jeder Vierte (27 %) räumt ein, dass er sich manchmal durch die Digitalisierung überfordert fühlt. Und jeder Zehnte (10 %) sagt sogar, er würde lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben. Dabei ist dieser Wunsch im Handel (15 %) weiter verbreitet als bei Dienstleistungsunternehmen (10 %) und in der Industrie (4 %).


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vg 06.06.2018