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Nutzer befürworten werbefinanzierte Netzwerke

In den vergangenen Jahren haben einige Medien in der deutschen Bevölkerung an Vertrauen eingebüßt. Dazu zählen vor allem soziale Plattformen: 39 Prozent schenken Facebook heute weniger Vertrauen als noch vor zwei Jahren. Bei Twitter sind es 31 Prozent weniger, bei YouTube 29 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie 'Vertrauen in Medien' der Beratungsgesellschaft PwC mit Deutschlandsitz in Frankfurt am Main. Befragt wurden im Mai 2018 rund 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren.

Laut der Umfrage vertrauen im Schnitt nur vier von zehn Deutschen (27 %) zumindest einem Social-Media-Kanal. So geben 18 Prozent der Internetnutzer an, Informationen auf Facebook als vertrauenswürdig einzustufen, 14 Prozent glauben, bei Twitter wahre Meldungen zu erhalten.

Bundesbürger vertrauen vor allem klassischen Medien

Am besten schneiden die öffentlich-rechtlichen Sender und Printmedien ab: Fast drei Viertel der Deutschen (74 %) sprechen ARD und ZDF eine hohe Glaubwürdigkeit zu, dicht dahinter folgen öffentlich-rechtliche Radiosender (72 %) sowie überregionale Tages- und Wochenzeitungen und Online-Nachrichten-Seiten (jeweils 68 %).

Aus diesem Grund informieren sich drei Viertel der Deutschen (72 %) über das öffentliche Fernsehen. 56 Prozent der Befragten nutzen Tages- und Wochenzeitungen als Informationskanal. Die Absenderkompetenz überträgt sich auch ins Social Web: 54 Prozent derjenigen, die diesen Kanal für News verwenden, lesen die Beiträge von Zeitungen. 

Mehrheit wünscht sich soziale Netzwerke ohne Datenweitergabe, aber...

Geht es um die Nutzung kostenloser Medien, rückt das Thema Datenschutz für viele Nutzer in den Hintergrund. Zwar würden fast drei Viertel der Deutschen auf Plattformen zurückgreifen, die sich ausschließlich über nicht personalisierte Werbung finanzieren. Für mehr Datensicherheit bei sozialen Medien Gebühren  entrichten, will ein Großteil der Befragten aber dennoch nicht: Nur 39 Prozent der 18- bis 29-Jährigen wären zum Beispiel bereit, für die Nutzung zu bezahlen. 41 Prozent der jüngeren User nehmen in Kauf, dass ihre Daten an andere Unternehmen verkauft werden, wenn sie soziale Netzwerke im Gegenzug weiterhin kostenfrei nutzen können.

In der Gesamtbevölkerung findet die Idee der kostenpflichtigen, aber datensicheren Social-Media-Nutzung bei 46 Prozent der Befragten Unterstützung, 35 Prozent sprechen sich hingegen für das derzeitige Modell aus.

"Für ein Social-Media-Angebot wollen die meisten Bundesbürger kein Geld ausgeben", sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC Deutschland. "Wenn sie die Wahl hätten, würden sie allerdings lieber nicht mit ihren Daten bezahlen, sondern Werbetreibende die Finanzierung übernehmen lassen."


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mak 06.07.2018