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BVDW-Präsident Wahl fordert Mut zu mehr Pragmatismus

In Ausgabe 9/2018 des markenartikel sprachen wir mit Matthias Wahl, seit Mai 2017 Sprecher der Geschäftsführung beim Radiovermarkter RMS in Hamburg und seit 2015 Präsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. in Berlin, über Künstliche Intelligenz als Basis-Innovation für grundlegende Veränderungen in allen Lebensbereichen, das Streben nach absoluter Perfektion und den Mut, auch einmal mit einer 80-Prozent-Lösung an den Markt zu gehen.

markenartikel: Ende Juni hat zum ersten Mal das Digitalkabinett getagt. Bis Herbst sollen die Ministerien eine gemeinsame Strategie für die wichtigsten Themen erarbeiten. Welche davon halten Sie dabei für besonders relevant für die deutsche Wirtschaft – und warum?
Matthias Wahl: Seit Jahren schon befindet sich die Wirtschaft in einem dauernden Transformationsprozess, der aktuell noch mal an Geschwindigkeit zunimmt. Die Politik steht vor der großen Herausforderung, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. In den vergangenen beiden Jahrzehnten ist das leider nur in Ansätzen gelungen. Ich sehe großes Potenzial im Bereich Künstliche Intelligenz – hier hat die deutsche Wirtschaft das Rüstzeug, die globale Entwicklung zu gestalten und anzuführen. Leider – und dieses Problem tritt in solchen Fällen mit erschreckender Deutlichkeit in Erscheinung – ist unsere Infrastruktur der Flaschenhals. Im europäischen Vergleich dümpeln wir bei der Breitbandversorgung im unteren Mittelfeld. Wenn Deutschland diesen limitierenden Faktor nicht sofort angeht, sehe ich ein sehr großes Fragezeichen vor der globalen Wettbewerbsfähigkeit des Landes.

markenartikel: Sie sprechen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz an. Wirtschaftsvertreter fordern schon länger mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, um solche Technologien voranzutreiben. Welche Schritte halten Sie diesbezüglich für am dringlichsten?
Wahl: Ich sehe nicht, dass Deutschland derart großen Aufholbedarf beim Thema Künstliche Intelligenz hat – im Gegenteil. In diesem Bereich ist unsere Wirtschaft wirklich gut aufgestellt. Welche Tragweite und Relevanz dieses Thema für den Technologiestandort Deutschland hat, hat auch die Politik erkannt und erst im Juli die Eckpunkte für eine umfassende Strategie für Künstliche Intelligenz verabschiedet. Das darin ausgegebene Ziel, Deutschland als weltweit führenden Standort zu etablieren, ist ambitioniert, aber in meinen Augen absolut realistisch. Diese politische Absicht ist ein sehr wichtiger Schritt, kann allerdings immer nur so effektiv sein wie die Maßnahmen, die tatsächlich umgesetzt werden.

Welche Chancen sich für digitale Geschäftsmodelle eröffnen, inwieweit die deutsche Wirtschaft die Herausforderungen beherzter angehen muss, um mit Blick auf Google, Apple & Co. nicht ins Hintertreffen zu geraten, und warum Perfektionismus auch mal einem gesunden Pragmatismus weichen sollte, lesen markenartikel-Abonnenten in Ausgabe 9/2018, die auch als App gelesen werden kann. Weitere Informationen zum Inhalt finden Sie hier. Nicht Abonnenten finden hier die Möglichkeit zum Abo.


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vg 12.09.2018