ANZEIGE

ANZEIGE

Millennials: Video-Streaming gewinnt, Facebook mit Verlusten

Streaming-Plattformen und Videoportale werden bei unter 20-Jährigen immer beliebter: Rund die Hälfte der Millennials (47 %) schaut regelmäßig Inhalte bei Netflix. Damit haben sich die Nutzerzahlen des kalifornischen Anbieters innerhalb eines Jahres fast verdoppelt (2017: 26 %). Das ergab die JIM-Studie 2018 (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) mit Sitz in Stuttgart. Für die Untersuchung wurden zwischen Mai und August 2018 insgesamt 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren zu ihrem Medienkonsum befragt.

Ebenfalls weit oben in der Gunst der Zielgruppe liegt Amazon Prime Video: Ein Fünftel der jungen Nutzer streamt Serien und Filme über den Videodienst des Online-Händlers. Die Anbieter auf den weiteren Plätzen kommen hingegen nur auf einstellige Werte: Sieben Prozent nutzen den Online-Service von Sky, jeweils nur ein Prozent sind auf Maxdome und iTunes unterwegs. Trotz der insgesamt gestiegenen Nutzung von Streaming-Inhalten schaltet die Zielgruppe auch weiterhin lineares Fernsehen ein: Knapp die Hälfte schaut regelmäßig Fernsehsendungen zum Zeitpunkt ihrer Ausstrahlung. 92 Prozent nutzen für die TV-Inhalte dabei weiterhin das klassische Fernsehgerät.

Vom Streaming-Trend profitieren auch Online-Audio-Dienste: In der Zielgruppe der 14- bis 19-Jährigen übersteigt die Musiknutzung über Musik-Plattformen wie Spotify (62 %) erstmals die von klassischem Radio (57 %). Live-Radio teilt sich mit YouTube den zweiten Platz, MP3 und CDs folgen abgeschlagen auf Platz 3 (24 %). 

Facebook verliert, Instagram weiter im Aufschwung

Ein weiteres Ergebnis der mpfs zeigt, dass die Nutzung von Social-Media-Plattformen weiterhin im Wandel begriffen ist: Facebook, einstiger Platzhirsch unter den sozialen Netzwerken, verliert dabei immer mehr an Boden: Nur noch 15 Prozent der Jugendlichen sind auf der Plattform von Mark Zuckerberg unterwegs – ein Minus von zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2017. Deutlich hinzugewinnen kann hingegen Instagram: 67 Prozent nutzen die Foto-Community inzwischen regelmäßig (+10 % im Vgl. zu 2017). Ebenfalls zu den Gewinnern zählt der Dienst Snapchat, der von 49 Prozent im Jahr 2017 auf 54 Prozent zulegen konnte. Am stärksten genutzt wird in der jungen Zielgruppe aber WhatsApp: 95 Prozent kommunizieren über die Messenger-App von Facebook – im Vorjahr waren es 94 Prozent.

Jugendliche vertrauen klassischen Medien am meisten

Außerdem untersuchten die Studienautoren, welche Nachrichtenangebote bei Millennials das höchste Vertrauen genießen. Spitzenreiter sind die Tagesschau und die Tagesthemen der ARD, gefolgt von regionalen Tageszeitungen (77 %) und öffentlich-rechtlichen Radiosendern (75 %). Auf Platz vier landen die Nachrichtenangebote des ZDF (heute und heute-journal), denen 71 Prozent Vertrauen schenken. Focus online (51 %), Spiegel online (50 %) und private Radiosender (46 %) werden von knapp der Hälfte der Jugendlichen als vertrauenswürdig eingestuft. Die Schlusslichter bilden die gedruckte Print-Ausgabe und das Online-Angebot der Bild-Zeitung (jeweils 15 %).



zurück

mak 28.11.2018