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Soziale Medien: Der Hype ist vorbei – die Skepsis steigt

Jugendliche und junge Erwachsene verbinden mit dem Internet zwar hauptsächlich Chancen, aber sie sehen verstärkt auch Risiken wie persönliche Angriffe, Falschinformationen, eine zunehmende Komplexität und fehlendes technisches Verständnis. Gruppendruck und Überforderung erzeugen zusätzliches Unbehagen. Das geht aus der repräsentativen U25-Studie hervor, die das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI), Hamburg durchgeführt hat.

Für die überwiegende Mehrheit der Befragten sind digitale Infrastrukturen und Angebote unverzichtbar, weil sie den Zugang zu Informationen erheblich erleichtern, ehemals mühsame Vorgänge beschleunigen und zu Neuem inspirieren. 68 Prozent können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen (2014: 73 Prozent). Das Netz ist aus der Sicht junger Menschen vor allem eins: praktisch. 69 Prozent sagen sogar, dass es sie glücklich macht.

Mehr Messaging, weniger Networking

Schaut man sich an, welche Sozialen Medien die jüngeren Generationen nutzen, zeigt sich klar der Trend, dass Facebook bei den 14- bis 24-Jährigen an Beliebtheit verliert. Nutzen 2014 noch 82 Prozent das soziale Netzwerk, sind es 2018 nur noch 67 Prozent.

WhatsApp und Instagram gewinnen dahingegen deutlich. So geben 99 Prozent an, dass sie Whatsapp häufig nutzen (2014: 61 %). 73 Prozent nutzen Instagram - 2014 waren es gerade einmal elf Prozent.

Skepsis mit Blick auf die Sicherheit persönlicher Daten

An die Sicherheit persönlicher Daten im Internet glauben allerdings nur noch 30 Prozent der jungen Generation. Der Vergleich zu den Ergebnissen aus der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2014 zeigt, dass junge Menschen heute deutlich mehr Risiken bei der Nutzung des Internets wahrnehmen als noch vor vier Jahren.

Viele junge Menschen stellen zudem eine starke Verrohung der Umgangsweisen im Netz fest und verhalten sich entsprechend vorsichtig und zurückhaltend. Zwei Drittel der 14- bis 24-Jährigen nehmen das Internet als Raum wahr, in dem diejenigen, die sich äußern, damit rechnen müssen, beleidigt oder beschimpft zu werden. Für 38 Prozent ist diese wahrgenommene Beleidigungskultur ein Grund, auf die Äußerung der eigenen Meinung im Internet zu verzichten.

Gegenüber 2014 deutlich gestiegen ist auch die Angst vor der Veröffentlichung peinlicher oder intimer Posts (um 18 Prozentpunkte), ebenso wie die vor Fake-Profilen, also der Täuschung durch gefälschte Nutzerprofile (um 16 Prozent-punkte). 44 Prozent nehmen Fake-Profile als eines der größten persönlichen Risiken im Netz wahr.

Vorstellung einer rein digitalen Zukunft macht Angst

Weit verbreitet ist auch die Sorge davor, internetsüchtig zu sein oder zu werden. Insbesondere Jüngere zwischen 14 und 17 Jahren sehen das Problem etwas akuter (30 Prozent) als die Älteren zwischen 18 und 24 Jahren (26 Prozent). Damit nimmt knapp ein Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen das eigene Nutzungsverhalten bereits als problematisch war. 64 Prozent haben das Gefühl, im Internet Zeit zu verschwenden; 19 Prozent sind gar vom Internet genervt.

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen blicken auf eine rein digitale Zukunft mit Skepsis: 41 Prozent der jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren macht die Vorstellung Angst, dass in Zukunft vieles nur noch über das Internet erledigt werden kann. Damit hat sich diese Zahl gegenüber 2014 fast verdoppelt. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich, dass man in Zukunft weniger online ist.


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vg 23.01.2019