ANZEIGE

ANZEIGE

OWM gegen Besteuerung von Online-Werbung bei Google & Co.

Nachdem vor einigen Tagen bekannt geworden war, dass das Bundesfinanzministerium derzeit eine 15-prozentige Sonderabgabe auf Online-Werbung ausländischer Anbieter prüft, hat sich die Organisation Werbungtreibende im Markenverband in Berlin nun klar gegen dieses Vorgehen ausgesprochen. Der Verband kritisiert, dass einige Bundesländer bereits deutsche Unternehmen, die bei Google, Facebook & Co. werben, rückwirkend zur Zahlung einer sogenannten Quellensteuer auf ihre Werbeausgaben auffordern. So sollen sie auf ihre Werbeanzeigen bei den ausländischen Internetplattformen nachträglich 15 Prozent Steuern zahlen - und sich diese dann von den Geschäftspartner erstatten lassen.

Initiative geht an der Realität vorbei

Joachim Schütz, Geschäftsführer der Organisation Werbungtreibende im Markenverband in Berlin, kritisiert dieses Vorgehen: "Es ist den deutschen Steuerbehörden bislang scheinbar nicht gelungen, Google, Facebook & Co. hierzulande zu besteuern. Der Weg, der nun von einigen Finanzämtern beschritten und auf dem Rücken deutscher Werbungtreibender ausgetragen wird, ist der falsche Weg." Schütz warnt vor den Konsequenzen vor allem für mittelständische Werbungtreibende und Start-ups. Letztere könne diese Vorgehen sogar in ihrer Existenz bedrohen. "Dass Werbungtreibende sich die zusätzlichen Steuerausgaben von den US-Digitalkonzernen zurückholen, geht völlig an der Realität vorbei", sagt Schütz. "Die Finanzämter sind mit der Aktion übers Ziel hinausgeschossen."

Besteuerung internationaler Konzerne auf EU-Ebene lösen

Sollte sich das Bundesfinanzministerium zu einer einheitlichen bundesweiten Quellensteuer auf Online-Werbung bei ausländischen Anbietern entschließen, hätte das laut dem Verbandschef weitreichende Folgen auf die gesamte deutsche Wirtschaft. Jedes Unternehmen, das beispielsweise auf Google Werbung schaltet, wäre davon betroffen und müsste teilweise Millionenbeträge zusätzlich versteuern.

Schütz: "Wir appellieren an die deutsche Politik, ihre Pläne im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu überdenken. Die Besteuerung internationaler Konzerne muss schnellstmöglich auf EU-Ebene gelöst werden."



zurück

vg 19.02.2019