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Studie: Wunsch nach mehr Gleichberechtigung

Sieben von zehn (71%) Deutschen sind nicht der Meinung, dass Männer, die zu Hause bleiben, um sich um Kinder und Haushalt zu kümmern, weniger männlich sind. Nur 18 Prozent behaupten das Gegenteil, darunter deutlich mehr Männer (22%) als Frauen (15%). Ebenso sind es eher jüngere (unter 35 Jahren - 25%) als ältere Befragte (50-64 Jahre - 11%) die meinen, Hausmänner büßten etwas an ihrer Männlichkeit ein.

Die Ipsos-Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Global Institute for Women's Leadership am King's College London und dem International Women's Day mit über 18.800 Befragten aus 27 Ländern durchgeführt wurde, zeigt auch global deutliche Unterschiede. So sind besonders Befragte aus Serbien (92%), den Niederlanden (90%) und Kolumbien (87%), nicht der Meinung, dass ein Mann, der für die Kinderpflege zu Hause bleibt, weniger ‚Mann‘ ist. Konträr dazu geben 76 Prozent der Befragten in Südkorea und 39 Prozent in Indien an, dass dieses Verhalten Männer ihrer Meinung nach weniger männlich macht. Männer stimmen auch global eher zu (20%) als Frauen (16%), ebenso befürworten weltweit eher Befragte unter 35 Jahren (22%) im Vergleich zu älteren Befragten zwischen 50 und 64 Jahren (12%) diese Aussage.

Dreiviertel der Deutschen (74%) halten es für nötig, dass Arbeitgeber Männern die Kinderbetreuung erleichtern sollten. Bei dieser Frage antworten die Deutschen wie der globale Durchschnitt, ebenso sind sich Männer und Frauen einig.  
Am stärksten treten die Befragten in Serbien (90%), Chile (83%) und Kolumbien (81%), am wenigsten in Japan (58%), Brasilien (59%) und Russland (63%) für diese Maßnahme ein.   

Die Zustimmung der Deutschen nimmt mit der Höhe des Haushaltseinkommen zu. Sechs von zehn (64%, 69% global) Menschen mit einem niedrigen Haushaltseinkommen sind dafür, Männern die Vereinbarung von Beruf und Kindererziehung durch ihre Arbeitgeber zu erleichtern. Bei Menschen mit einem hohen Haushaltseinkommen steigt die Zustimmung auf drei Viertel der Befragten (78%, 76% global) an.

Zu wenig Engagement für Gleichberechtigung bei  Kinderbetreuung und Haushaltsführung

Fast die Hälfte aller Deutschen (46%, global 48%) ist der Meinung, dass nicht genug getan wird, um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen bei der Betreuung von Kindern und Haushalt zu erreichen. Jeder Fünfte (22% Deutschland und global) sagt, dass genug getan wird, und nur jeder Zwanzigste (4% Deutschland und global) denkt, dass zu viel getan wird. Frauen (53%, global 55%) sehen hier noch deutlicher als Männer (39%, global 41%) einen Handlungsbedarf.

Bezogen auf den Bildungsstatus sind es vor allem die Höhergebildeten (54%), die finden, dass zu wenig getan wird in dieser Frage, gegenüber 34 Prozent der Befragten mit  einem niedrigeren Bildungsstatus.

Betrachtet man die Länderunterschiede, so sind Serbien (73%), Spanien (63%) und Peru (60%) die Länder, die am häufigsten sagen, dass nicht genug getan wird.

 



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tor 15.03.2019