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Untersuchung von Stromanbietern: Nur einmal "sehr gut"

Enorme Unterschiede bei den Strompreisen, Vertragsbedingungen und auch beim Service: Das sind Kernergebnisse eines Tests von 35 Stromanbietern, den das Deutsche Institut für Service-Qualität im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv durchgeführt hat. Selbst die günstigsten Tarife der Grundversorger waren in vier der fünf untersuchten Großstädte überdurchschnittlich hoch. Im Test ließen sich durch einen Wechsel vom jeweiligen Grundversorger zum günstigsten Anbieter im Schnitt 12,6 Prozent sparen, bei Ökostrom durchschnittlich sogar 14,5 Prozent. "Noch größer wird der Spareffekt durch einen Wechsel, wenn der Verbraucher Strom im meist teuren Basistarif des Grundversorgers bezieht", ergänzt Bianca Möller, Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Service-Qualität.

Vor einem Anbieterwechsel sollten allerdings auch die Vertragsbedingungen geprüft werden. Diese waren bei den günstigeren Tarifen oft weniger kundenfreundlich gestaltet. Beispielsweise verlängerten 19 von 35 Stromanbietern den Vertrag des günstigsten Tarifs gleich um ein ganzes Jahr, wenn dieser nicht fristgerecht gekündigt wurde. "Beim Preisvergleich sollte der Verbraucher auch auf mögliche Fallstricke achten. Tarife mit Vorauszahlung oder Kaution und Pakettarife haben für den Verbraucher ihre Tücken und sind deshalb nicht zu empfehlen", rät Möller. Beim Beispiel Pakettarif kauft der Kunde eine festgelegte Strommenge für eine ganz bestimmte Zeit. Liegt der Verbrauch letztlich darunter, zahlt man mehr als nötig. Wird die vereinbarte Strommenge dagegen überschritten, werden teils deutlich höhere Preise veranschlagt.

Als großes Manko erwies sich im Test der Stromanbieter deren Service per E-Mail: Fast jede vierte Anfrage blieb im Test ohne jede Reaktion. In den eingegangen Mails wurden die Fragen der Kunden zudem in über einem Drittel der Fälle nur unvollständig beantwortet. Auch an den Hotlines zeigten sich Schwächen. So fiel der telefonische Service im Schnitt nur befriedigend aus. Gleich sechs Versorger boten eine insgesamt nur ausreichende Serviceleistung; ein Unternehmen kassierte sogar das Urteil "mangelhaft".

Montana wurde Testsieger der Studie "Stromanbieter 2015" in der Kategorie "Strom - überregionale Anbieter". Das Unternehmen (Qualitätsurteil: "sehr gut") punktete sowohl im Konditionenvergleich als auch bei der Servicebewertung. Preislich lag der Tarif bei allen untersuchten Verbrauchsmengen unter dem Branchendurchschnitt, und die Vertragsbedingungen sahen beispielsweise eine kundenfreundliche Kündigungsfrist von nur einem Monat vor. Im Servicevergleich fielen insbesondere der informative Internetauftritt und die sehr gute E-Mail-Bearbeitung positiv auf. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Team Energie und Stadtwerke München.

In der Kategorie "Ökostrom - überregionale Anbieter" sicherte sich Team Energie den Testsieg. Der angebotene Tarif "Teamstrom Silber" überzeugte durch ausgesprochen günstige Preise sowie kundenfreundliche Vertragsbedingungen. So war etwa die Mindestvertragslaufzeit mit sechs Monaten kürzer als bei vielen Mitbewerbern. Gute Leistungen zeigte der Energieversorger zudem beim Service am Telefon und per E-Mail. Rang zwei belegte in dieser Kategorie Extraenergie vor EVD auf Platz drei.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete insgesamt 35 regionale und überregionale Stromanbieter. Die Servicequalität wurde bei jedem Anbieter anhand von jeweils zehn verdeckten Telefon- und E-Mail-Tests (Mystery-Calls und -Mails) ermittelt. Darüber hinaus erfolgten jeweils zehn Prüfungen der Internetauftritte durch Testnutzer und eine Inhaltsanalyse der Website eines jeden Unternehmens. Im Fokus standen dabei unter anderem der Informationswert und die Bedienungsfreundlichkeit. In die Untersuchung flossen insgesamt über 1.000 Servicekontakte ein. Die Studie umfasste zudem eine Konditionenanalyse. Hierbei ermittelten die Experten stichtagsbezogen die Kosten für die jeweils günstigsten Strom- und Ökostromtarife auf Basis unterschiedlicher Verbrauchsmengen. Boni, längerfristige Vorauskasse, Kautionen, Sonderabschläge und Pakettarife fanden bei der Kostenanalyse keine Berücksichtigung. Die Studie umfasste zudem eine Untersuchung der Vertragsbedingungen.



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tor 20.02.2015