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Wirtschaft gewinnt durch Sondereinflüsse deutlicher an Fahrt

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aktualisiert. Aufgrund des stärker als erwarteten Wachstums im Schlussquartal 2014 und infolge entlastender Sondereinflüsse wird für 2015 nunmehr ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet. Mit Belebung der Weltwirtschaft und der Investitionstätigkeit in Deutschland wird das Wachstum auch im Jahr 2016 kräftig ausfallen und mit rund 1 ¾ Prozent nur geringfügig niedriger sein als in diesem Jahr, so die Prognose.

"Die deutsche Wirtschaft gewinnt bei robuster Grunddynamik in den nächsten Monaten deutlich an Fahrt. Sie profitiert dabei derzeit von den niedrigen Energiepreisen und dem schwächeren Außenwert des Euro. Inwieweit daraus ein selbsttragender Aufschwung entsteht, hängt vor allem von der Entwicklung der Weltwirtschaft und insbesondere der Eurozone ab, die nach wie vor politisch sehr fragil ist", sagt Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des HWWI.

Binnenwirtschaft bleibt die wichtigste Wachstumsstütze

Im Prognosezeitraum wird laut HWWI die Binnenwirtschaft die wichtigste Wachstumsstütze bleiben. Die niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Reallöhne bei gleichzeitig niedrigen Zinsen dürften das Konsumklima der privaten Haushalte stützen. Die expansiven Effekte von den Energiepreisen und dem Außenwert des Euro werden sich im Laufe des Prognosezeitraums abschwächen.

"Der Preisdruck dürfte in den kommenden Monaten zwar gering bleiben, sich aufgrund der Einführung des Mindestlohnes und angesichts der Lohnforderungen der Gewerkschaften im Jahresverlauf dennoch wieder erhöhen", sagt Anja Rossen, Konjunkturexpertin am HWWI. 2016 sollte sich der Preisdruck mit anziehender Konjunktur und Erholung des Ölpreises weiter erhöhen, mit einer Rate von 1,6 Prozent dennoch unter der zwei Prozent-Stabilitätsmarke bleiben.

Der Arbeitsmarkt profitiert laut HWWI von der sich belebenden Konjunktur und der Zuwanderung aus europäischen Staaten. Insgesamt sollte die Erwerbstätigkeit in diesem und im nächsten Jahr mit 0,7 bzw. 0,6 Prozent ähnlich stark zunehmen. Die Arbeitslosigkeit sollte sich mit Belebung der Konjunktur weiter verringern. 

Risiken: Griechenland, Ukraine und Zinswende in den USA

Das größte Risiko für diese Prognose besteht weiterhin in der Entwicklung des Euroraums, so die Forscher. Hierbei spiele vor allem die weitere Entwicklung in Griecheland eine Rolle. Des Weiteren könne eine Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine eine erhebliche Destabilisierung der Weltwirtschaft auslösen. Konjunkturelle Auswirkungen könnten über die Finanzmärkte und induzierte Kapitalbewegungen ferner von der anstehenden Zinswende in den USA ausgehen. 


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vg 03.03.2015