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Supplychain-Management: Ganzheitlich denken, Kosten senken

Von jedem Euro Nettoumsatz entfallen im stationären Lebensmittelhandel knapp zehn Cent auf die Supplychain-Kosten. Der Schlüssel zur Kostensenkung liegt in einem stufenübergreifenden Ansatz des Supplychain-Managements. Das zeigt die Studie 'Ganzheitliches Supply Chain Management im LEH' von EHI Retail Institute, Boston Consulting Group (BCG) und der KU Eichstätt-Ingolstadt. Noch schöpfen allerdings längst nicht alle Händler dieses Optimierungspotenzial voll aus, ein Großteil hat jedoch für die Zukunft erkannt, dass sich ein ganzheitlicher Ansatz auszahlt.

Vom Zentrallager ins Regal

Lebensmittelhändler kostet laut Studie die eigene Logistik im Schnitt etwa 8,5 Prozent des Nettoumsatzes. Davon entfallen 2,9 Prozent auf die Lagerkosten, 1,4 Prozent auf die Transportkosten, 0,8 Prozent auf die Kosten für die Zentrallogistik und 3,4 Prozent auf die Filiallogistikkosten. Abschriften von Überbeständen und Warenverluste machen zusätzlich durchschnittlich etwa 1,6 Prozent vom Nettoumsatz der Händler aus. Somit entfällt im Lebensmittelhandel mit mehr als zehn Prozent des Nettoumsatzes ein erheblicher Anteil auf die Kosten, die durch die Supplychain-Planung beeinflusst werden können, schreiben die Studienautoren.  

Der Schlüssel zum Erfolg bzw. zur Kostensenkung liege in Supplychain-Projekten, die nicht nur die Optimierung innerhalb einzelner Stufen der Lieferkette berücksichtigten, sondern eine ganzheitliche Perspektive vom Regal bis zur Rampe des Lieferanten einnehmen würden. So hat die Analyse der Erfolgsfaktoren gezeigt, dass Händler, die einen solchen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, niedrigere Logistikkosten haben als diejenigen, die ihren Fokus auf die Optimierung einzelner Stufen der Lieferkette legen, heißt es in der Studie.

Am Beispiel der Filiallogistik wird demnach die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes deutlich. Weil in der Filiallogistik kleinere Einheiten bewegt werden – z.B. Transportverpackungen statt Paletten –, ist diese Stufe der Supplychain mit einem vergleichsweise hohen Aufwand und somit mit hohen Kosten verbunden. Die Filiale kann als Warenempfänger meist nur auf vorgegebene Konfigurationen der vorhergehenden Stufen, z.B. Liefermengen oder Art der Ladungsträger, reagieren.

Optimierungspotenzial erkannt

Das Potenzial eines stärker durchgängigen Supplychain-Managements haben bislang erst 24 Prozent der teilnehmenden Unternehmen vollständig genutzt. Dennoch scheinen etwa die Hälfte der befragten Händler den Nutzen erkannt zu haben, denn sie planen zukünftig Projekte mit integrativen Perspektiven, bei denen auch direkte Auswirkungen auf den Verbraucher berücksichtigt werden.

Für die Studie 'Supply Chain Management im Lebensmittelhandel' von EHI, The Boston Consulting Group sowie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wurden 16 überwiegend deutsche Händler mit Hilfe einer Online-Befragung zu Reifegraden, Kennzahlen und Entwicklungen hin zu einem integrierten Supplychain-Management befragt.

Die Studie finden Sie hier.


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vg 19.07.2016