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Marktchancen im Innovationsprozess systematisch managen

In der frühen Phase des Innovationsprozesses stellt die Identifizierung von vielversprechenden Marktchancen und die Überführung dieser Marktchancen in Innovationsprojekte eine zentrale Managementaufgabe dar. Allerdings erschweren hohe Unsicherheit und Komplexität die erfolgreiche Identifizierung von Marktchancen.

Da nur vereinzelte Forschungserkenntnisse existieren, wie Unternehmen Marktchancen managen können, hat nun die 42. Ausgabe der Forschungsreihe des Mannheimer Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung (IMU) systematische Managementprozesse und Einflussfaktoren für eine effektive Identifizierung und Nutzung von Marktchancen im Innovationprozess ermittelt.

Die Autoren möchten vier Fragestellungen beantworten: 1] Gibt es einen systematischen Prozess, dem Unternehmen bei der Identifizierung und der Nutzung von Marktchancen folgen? 2] Welche unternehmensbezogenen Faktoren beeinflussen die Effektivität der Identifizierung und Nutzung von Marktchancen? 3] Wie stellt sich das Zusammenspiel von Managementprozessen und individuellem Verhalten dar? 4] Welche Best-Practice-Empfehlungen lassen sich für das Management von Marktchancen formulieren?

Um diese Fragen zu beantworten, nutzten die Autoren eine qualitative Datenerhebung und führten Experteninterviews mit 21 Managern, die in die Innovationsentwicklung von etablierten Unternehmen involviert sind.

Systematischer Prozess wichtig für Identifizierung von Marktchancen

Die Autoren identifizieren einen dreistufigen Prozess zur Identifizierung von Marktchancen. "Um Marktchance zu erkennen, muss bei der Ideenbewertung zuerst geschaut werden, ob diese zu den Innovationsfeldern des Unternehmens passt. Danach wird der Status quo des Marktes und der eigenen technischen Fähigkeiten analysiert und zu guter Letzt eine Abschätzung der zukünftigen Markt- und Technologieentwicklung vorgenommen", erklärt Dominik Reinartz, Mitautor der Studie.

Für die Implementierung eines effektiven Prozesses für die Verfolgung von Marktchancen seien organisatorische Strukturen wichtig. Vermeidung von Silodenken und ein legitimierendes Innovationsklima seien zwei zusätzliche sozio-kulturelle Faktoren, die die Effektivität des systematischen Prozesses der Identifizierung von Marktchancen beeinflussten. Individuelles Engagement könne dazu beitragen, dass Barrieren überwunden und Technologiemarkt-Insights generiert werden.

"Ein systematischer Prozess ist entscheidend für die effektive Identifizierung von Marktchancen. Innerhalb dieses Prozesses sollte über alle Phasen hinweg Markt-und Technologiewissen integriert werden, um abzuschätzen, ob Ideen potenziell wertschaffend für Kunden und Unternehmen sind", fasst Prof. Dr. Sabine Kuester, Erstautorin der Studie und Direktorin des Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung, die zentrale Erkenntnis aus der Studie zusammen. Darüber hinaus gebe gezielte und gelebte Förderung durch das Top-Managements Freiraum für die Exploration von insbesondere riskanten Marktchancen. Funktionsübergreifende Gremien und Erfahrungsaustausche würden Buy-In schaffen und eine mögliche "Kleinstaaterei" der Bereiche überwinden.

Die Forschungsreihe des Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung, die IMU Research Insights, berichten in einem ca. sechswöchigen Turnus über Ergebnisse aus dem Forschungsbetrieb des Instituts an der Universität Mannheim. Die gesamte Ergebnispräsentation der Studie 'Management von Marktchancen im Innovationsprozess' steht hier zum Download bereit.


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vg 26.07.2016