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Tourismus: Deutsche wollen wieder mehr verreisen

Nach einer leichten Schwächephase Anfang des Jahres kehrt nun die Reiselaune der Bundesbürger zurück. Das belegt der
Tourismusindex des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). Der BTW-Tourismusindex basiert auf dem GfK-Konsumklimaindex und dem GfK MobilitätsMonitors.

"Die Ereignisse in Paris, Istanbul und Brüssel sind an den Deutschen nicht spurlos vorbeigegangenen und haben auch mit Blick auf das Thema Reisen vorübergehend zu einer gewissen Verunsicherung geführt. Die generelle Lust am Reisen lassen sich die Deutschen aber selbst in solch schwierigen Zeiten nicht nehmen", sagt BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel. tors.

Die von der GfK für den Tourismusindex Befragten planen für die kommenden Monate einen nahezu identischen Reisekonsum wie zum selben Zeitpunkt des vergangenen Jahres. Das sagt der aktuelle Indexwert von +0,1 Punkten aus. Für den Rest des Jahres prognostiziert der Index sogar einen weiteren Anstieg. Ob und wie sich die Ereignisse der vergangenen Wochen ggf. auswirken, bildet der Index nicht ab, da der Umfragezeitraum für den Index im Juni lag. Der Verlauf bis Mitte des Jahres bestätigt allerdings die Annahme, dass die Reiselaune nach einer krisenbedingten Verunsicherung relativ schnell wieder an Fahrt aufnimmt.

Hohes Beschäftigungsniveau wirkt sich positiv aus

Positiv auf die Reiselaune wirkten sich erneut das hohe Beschäftigungsniveau, die niedrige Inflation und die daraus resultierenden deutlichen Zuwächse der realen Einkommen in Deutschland aus. Gleichzeitig bleiben Reisen und Erholung auf der Wunsch- und Prioritätenliste der Menschen weit oben. Das zeigt das Ranking der Konsumgüter, für die die Deutschen in den kommenden Monaten ihr Geld ausgeben wollen: Das Reisen konnte hier seinen Spitzenplatz vor den PKW und Immobilien verteidigen.

Weniger Tagesausflüge aber mehr Reisetage auf Übernachtungsreisen


Dass ein Großteil der Deutschen sich ihren Urlaub nicht nehmen lässt, zeigt auch ein Blick in die bislang vorliegenden Daten zum Reiseverhalten in diesem Jahr: Die Zahl der Reisetage sank zwar von Januar bis April 2016 um 1,8 Prozent gegenüber den ersten vier Monaten 2015. Mit rund 392 Millionen Reisetagen waren es aber immer noch mehr als 2014.  Die Zahl der Reisetage im Rahmen von Urlaubsreisen ist in den ersten vier Monaten des Jahres sogar um zwei Prozent gestiegen. Der Rückgang bei den Gesamtreisetagen der Deutschen ist allein auf weniger Tagesreisen zurückzuführen.

Deutsche sparen mehr für den Urlaub


Die Tatsache, dass die Reisetage von jungen einkommensschwächeren Familien sowie Studenten und Auszubildenden besonders deutlich nachgegeben haben, legt auch nahe, dass die Budgetfrage für den Sommerurlaub eine Rolle gespielt hat: Wenn man unsicher ist, ob man wieder einen Sommerurlaub in relativ günstigen Zielen wie der Türkei, Ägypten oder Tunesien verbringen kann oder ggf. doch auf ein vermeintlich teureres Ziel ausweichen will oder muss, spart man zu Jahresbeginn sicherheitshalber die Kosten für den einen oder anderen Ausflug oder eine Kurzreise ein. Ganz anders das Bild bei den Haushalten mit einem Einkommen von mehr als 3.250 Euro, berufstätigen Singles und Rentnern: Eine gewisse Budgetsicherheit hat sie auch schon in den ersten vier Monaten des Jahres deutlich mehr Reisetage verbringen lassen als im Vorjahreszeitraum.



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rh 29.07.2016