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SAP und Siemens einzige deutsche Konzerne unter den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt

Das mit Abstand teuerste Unternehmen ist derzeit der Börsenneuling Saudi Aramco (Quelle: EY)
Das mit Abstand teuerste Unternehmen ist derzeit der Börsenneuling Saudi Aramco (Quelle: EY)

Deutsche Unternehmen verlieren an den internationalen Börsen weiter an Bedeutung: Die Zahl der deutschen Konzerne, die sich zum Jahresende 2019 unter den 100 wertvollsten Unternehmen der Welt platzieren können, ist im Vergleich zum Vorjahr von drei auf zwei gesunken. Der Software-Anbieter SAP belegt mit einem Börsenwert von 160 Milliarden US-Dollar Rang 51, Siemens liegt mit einer Marktkapitalisierung von knapp 106 Milliarden US-Dollar auf Platz 100. Nicht mehr unter den Top 100 zu finden ist der Versicherungskonzern Allianz, der aktuell 100 Milliarden US-Dollar wert ist und damit Platz 110 belegt.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die die Marktkapitalisierung der am höchsten bewerteten Unternehmen weltweit halbjährlich untersucht.

Saudi-Aramco führt das Ranking der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt an

Die obersten Plätze im Ranking werden seit Jahren von US-amerikanischen und chinesischen Konzernen belegt – 2019 schafft es aber mit Saudi-Aramco erstmals seit zehn Jahren ein nicht-amerikanisches Unternehmen an die Spitze des Rankings. Der saudi-arabische Ölkonzern, der erst im Dezember an die Börse ging, ist zum Jahresende 1,88 Billionen US-Dollar wert und damit doppelt so viel wie die zwölf deutschen Konzerne zusammen, die es aktuell unter die Top-300 der wertvollsten Unternehmen der Welt schaffen.

Hinter Saudi Aramco liegen mit Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Facebook fünf US-Konzerne. Europäische Unternehmen schaffen es nicht unter die Top 10, das wertvollste europäische Unternehmen ist derzeit der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé auf Rang 16.

Die Zahl der US-Konzerne unter den Top 100 steigt im Vergleich zum Vorjahr von 55 auf 56 und erreicht damit den höchsten Stand seit Beginn der Erhebungen durch EY.

Sieben der zehn aktuell teuersten Unternehmen der Welt haben ihren Sitz in den Vereinigten Staaten (Quelle: EY)

Industrieunternehmen unter ferner liefen

"Europa spielt an den Weltbörsen inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle. Seit dem Beginn der Finanzkrise Ende 2007 haben sich die Gewichte an den Weltbörsen massiv verschoben", stellt Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY, fest. Vor der Finanzkrise hatten noch 46 der 100 weltvollsten Unternehmen der Welt ihren Hauptsitz in Europa. Inzwischen hat sich die Zahl auf 23 halbiert. Besonders das Gewicht Deutschlands ist gesunken: Ende 2007 fanden sich noch sieben deutsche Unternehmen unter den Top 100, inzwischen sind es nur noch zwei.

Die Gründe für das schwache Abschneiden Deutschlands und Europas im Börsenranking seien vielfältig, so Barth: "Aus Sicht der Investoren sind derzeit vor allem Technologieunternehmen attraktiv. Die Investoren trauen den Digitalkonzernen zu, die Wirtschaft zukünftig noch stärker zu prägen, funktionierende digitale Ökosysteme zu schaffen und Regeln aufzustellen, denen andere Branchen folgen müssen. Sieben der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt sind inzwischen Konzerne mit einem digitalem Geschäftsmodell."

Europas Leitbranche sei immer noch die produzierende Industrie, die aber aus Sicht vieler Investoren wenig Wachstumspotenzial verspreche, so Barth. Das teuerste Industrieunternehmen ist derzeit Toyota auf Platz 42, gefolgt von Boeing auf Rang 44. Davor platzieren sich in erster Linie Technologie-, Energie- und Gesundheitskonzerne.

Technologiekonzerne gewinnen an Wert

Der Vormarsch der Technologiekonzerne scheint unaufhaltsam zu sein: Ihre Zahl stieg im Top 100-Ranking gegenüber dem Vorjahr um zwei auf 25, ihr Wert wuchs um 42 Prozent auf 9,4 Billionen US-Dollar. 17 von ihnen haben ihren Hauptsitz in den USA. Nur eines – SAP – kommt aus Deutschland.

"Der technologische Fortschritt und insbesondere die Digitalisierung haben in den vergangenen Jahren die Börsenwerte von Technologieunternehmen massiv in die Höhe getrieben, während Industriekonzerne in die Defensive gerieten", beobachtet Barth. "Damit ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen. Denn neue Technologien bieten mit Sicherheit auch erhebliche Chancen für die Industrie – hier gilt es, Innovationen zu fördern und zu investieren."



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(vg) 06.01.2020



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vg 06.01.2020