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Verschlechterung der Wirtschaftslage befürchtet, gefühlte Arbeitsplatzsicherheit sinkt

Nur noch zwölf Prozent der Bundesbürger erwarten 2020 eine bessere Wirtschaftslage in Deutschland (Quelle: EY)
Nur noch zwölf Prozent der Bundesbürger erwarten 2020 eine bessere Wirtschaftslage in Deutschland (Quelle: EY)

Die Bundesbürger stellen sich derzeit auf schwierigere Zeiten ein. Nur noch zwölf Prozent erwarten 2020 eine bessere Wirtschaftslage in Deutschland – der niedrigste Wert seit 2011. Gleichzeitig gehen 35 Prozent von einer Verschlechterung aus – höher war der Anteil der Pessimisten zuletzt 2012. Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Basis ist eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Verbrauchern in Deutschland.

Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Lage weiter zurückgegangen

Nur noch 41 Prozent sehen die eigenen finanzielle Lage positiv (Quelle: EY)

Auch für sich persönlich sind die Verbraucher nicht mehr ganz so positiv gestimmt. 41 Prozent beurteilen ihre eigene finanzielle und wirtschaftliche Situation positiv, zehn Prozent negativ. Damit hat sich die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert, als noch 43 Prozent ihre Lage positiv und elf Prozent negativ beurteilten. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 zeigte sich noch gut jeder zweite Bundesbürger (51 Prozent) mit der eigenen Finanzlage zufrieden.

Obendrein sinkt in diesem Jahr der Anteil derer, die eine Verbesserung der eigenen Wirtschaftslage für 2020 erwarten, von 26 auf 22 Prozent.

Verbraucher wollen 2020 kürzertreten

Einsparungen in verschiedenen Bereichen (Quelle: EY)

Angesichts der Konjunktureintrübung in Deutschland wollen die Verbraucher den Gürtel enger schnallen: Insbesondere beim Kauf von Unterhaltungselektronik wie Smartphones oder Laptops, bei größeren Einzelanschaffungen wie Autos oder Küchen sowie bei Ausgaben für Haus- und Wohnungsrenovierungen wollen die Verbraucher 2020 kürzertreten. Lediglich für Lebensmittel wollen sie insgesamt mehr Geld ausgeben.

Arbeitsplatzsorgen nehmen zu

Gefühlte Arbeitsplatzsicherheit sinkt auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren (Quelle: EY)

Ein Grund dürften die immer häufiger angekündigten Stellenstreichungspläne namhafter Unternehmen sein. Derzeit halten nur noch 43 Prozent der Bundesbürger ihren Arbeitsplatz für sehr sicher – vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 49 Prozent, 2016 war der Höchstwert von 67 Prozent erreicht worden. Niedriger als in diesem Jahr war die gefühlte Arbeitsplatzsicherheit nur im Krisenjahr 2009, als 36 Prozent der Befragten angaben, ihr Arbeitsplatz sei sehr sicher.

Senioren besonders pessimistisch

Gerade ältere Bürger sehen pessimistisch in die Zukunft (Quelle: EY)

Insbesondere zwischen den Generationen zeichnet sich eine große Kluft ab: So zeigen sich die jungen Bundesbürger bis 35 Jahre insgesamt noch recht zuversichtlich: 46 Prozent erwarten, dass sich ihre persönliche wirtschaftliche und finanzielle Situation im neuen Jahr verbessern wird. Mit zunehmendem Alter sinkt der Optimismus: Von den Verbrauchern über 65 Jahre glauben nur noch acht Prozent an eine Verbesserung.

Doch nicht nur beim Blick in die nahe Zukunft sind die Verbraucher über 65 Jahre pessimistisch gestimmt: Nur 15 Prozent von ihnen geben im Rückblick an, dass sich ihr Lebensstandard in den vergangenen zehn Jahren verbessert habe. Bei 38 Prozent ist er schlechter geworden – das sind etwa doppelt so viele wie in allen anderen Altersgruppen.

Umweltverschmutzung macht am meisten Sorgen

Hauptsorge der Deutschen ist die Umweltverschmutzung: Für 77 Prozent steht dieses Thema an erster Stelle im Sorgen-Ranking, wohl auch begünstigt durch die umfassende mediale Präsenz der Fridays-for-Future-Bewegung. Daneben sorgen sich die Bundesbürger vor allem um höhere Preise – jeweils 74 Prozent sehen ihre persönliche Situation aufgrund steigender Energiepreise und Lebenshaltungskosten bedroht.

Allerdings hat kein Thema so stark an Bedeutung gewonnen wie die Konjunkturabschwächung in Deutschland. 61 Prozent bereitet sie mittlerweile Sorgen – das sind 14 Prozentpunkte mehr als noch im vergangenen Jahr.



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(vg) 07.01.2020



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vg 07.01.2020