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"Die Postkarte erlebt als Marketinginstrument aktuell ein Revival"


Dennis Goetjes ist Mitbegründer von Postando und Principal bei Höveler Holzmann Consulting in Düsseldorf

Die Postkarte ist als Marketinginstrument ein wenig in den Hintergrund gerückt. Weshalb sie aber für Marken durchaus ein spannendes Tool sein kann, zum Beispiel um Neukunden zu gewinnen und Bestandskunden zu reaktivieren, darüber sprachen wir mit Dennis Goetjes, Mitbegründer der Postkarten-App Postando.

markenartikel: In Zeiten der Digitalisierung erscheint die Postkarte als Marketingmittel ja eher old-fashioned. Warum sollten Unternehmen in diesen Zeiten auf Postkarten-Marketing setzen?

Dennis Goetjes: Die Postkarte erlebt als Marketinginstrument aktuell ein Revival und erregt daher die Aufmerksamkeit der Kunden. Dank der 100-prozentigen Öffnungsrate einer Postkarte kann sich das Unternehmen sicher sein, dass die Werbebotschaft auch wirklich beim Empfänger ankommt. Gerade in Zeiten der Digitalisierung sticht ein solches Medium, das traditionell aus dem Urlaub verschickt wird, aus der Flut an digitalen Kampagnen heraus und bereitet dem Empfänger positive Emotionen, da die Postkarte nachweislich ähnlich wie ein Geschenk empfunden wird.

markenartikel: Haben Sie konkrete Zahlen?

Goetjes: Postkarten-Marketingkampagnen haben eine Conversion Rate von regelmäßig über vier Prozent, der Return on Investment ist messbarer häufig positiver als bei manch anderen Online-Marketing-Aktivitäten. Bei der Abwicklung über unser B2B-Portal kann sich ein Unternehmer außerdem sicher sein, dass die Postkartenkampagne vollständig DSGVO konform ist.

markenartikel: Welche Faktoren sind denn wichtig, damit ein Print-Mailing gut performt?

Goetjes: Vorab gilt es, die Werbebotschaft mit dem richtigen Design zu kommunizieren. Der Konsumente sollte die Möglichkeit bekommen, schon vom Briefkasten zurück in das Haus oder die Wohnung die zu übermittelnde Nachricht zu konsumieren. Herausstechende Farben fangen dabei direkt die Aufmerksamkeit des Kunden. Bei der textlichen Ansprache auf der Postkartenrückseite gilt es ebenso prägnant und genau zu kommunizieren. Die wesentlichen Informationen und das Angebot müssen auf den Punkt formuliert und ansprechend aufbereitet sein.

markenartikel: Und worauf gilt es noch zu achten?

Goetjes: Die persönliche Ansprache des Kunden sowie die richtige Segmentierung der Zielgruppe haben sich bewährt. Plakativ gesprochen: Eine neuartige Anti-Falten-Creme sollte nicht an die Generation der unter 20-Jährigen und das neuste Video-Game nicht an die Generation der über 70-Jährigen kommuniziert werden. Zielgruppen können auch bei postalischer Ansprache über verschiedene Merkmale wie Geschlecht, Alter, Einkommen, Interessen etc. treffsicher definiert und selektiert werden, was die Conversion Rate deutlich erhöht.


markenartikel: Und dann ist der erste Eindruck entscheidend?

Goetjes: Das Wichtigste ist der erste Blick, den der Empfänger auf das Mailing wirft: Hier spielen klare Grafiken und Texte, die nicht zu überladen sind, eine entscheidende Rolle. Eine persönliche Ansprache macht direkt einen guten Eindruck. Auch das Logo des Unternehmens darf natürlich nicht fehlen, um im Gedächtnis der Kunden zu bleiben und neben der gezielten Werbebotschaft auch für Branding zu sorgen. Durch die Anpassung von Schriftfarbe und -form können wichtige Aspekte hervorgehoben werden.

markenartikel: Für welche Ziele eignet sich Postkarten-Marketing überhaupt?

Goetjes: Postkarten-Marketing kann sowohl für die Neukundengewinnung als auch zur Bestandskundenreaktivierung bzw. -pflege genutzt werden. Bei der Bestandskundenreaktivierung kann es beispielsweise in Form von exklusiven Angeboten, Rabatten oder Gutscheinen angewandt werden – zum Beispiel, wenn ein Kunde mehr als drei Monate inaktiv war. Auch Geburtstags-, Weihnachts-, und Jubiläumskarten sind ein schönes Incentive und eine ideale Customer-Relationship-Management-Maßnahme.

markenartikel: Und mit Blick auf die Neukundengewinnung?

Goetjes: Postkarten Marketing funktioniert auch zur Neukundengewinnung hervorragend: Wir können unseren Kunden in unserem Business-Portal segmentierte Adresslisten für die jeweilige Zielgruppe bereitstellen und ermöglichen so eine gezielte und personalisierte Ansprache. Ebenso können massentaugliche Produkte unsegmentiert zum Beispiel in Zielregionen platziert werden, wobei im Vergleich zur Segmentierung noch Porto eingespart werden kann.

markenartikel: Wie vernetzt man die Aktivitäten am besten mit seinen anderen Marketingaktivitäten – etwa auf YouTube und Facebook?

Goetjes: Cross-Channel-Kommunikation ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg der Marketingaktivitäten und daher nur ratsam. Auch im Postkarten-Marketing können die digitalen Kanäle mit eingebunden werden. Ein Beispiel: Eine Ankündigung über die sozialen Medien, dass morgen etwas im Briefkasten liegen wird, weckt das Interesse und der Kunde freut sich am nächsten Morgen, einen Blick in den Briefkasten zu werfen.

markenartikel: Kommen wir nochmal zum Thema Effektivität: Woran misst man den Erfolg bzw. wie misst man die Conversion Rate?

Goetjes: Die Conversion Rate kann sehr einfach messbar gemacht werden, zum Beispiel durch eine Platzierung von Gutscheincodes, die die Unternehmen ihren Bestands- und Zielkunden auf der Postkarte als Incentive übersenden. Die Erfolgsmessung findet dann auf dem klassischen Wege statt: Kosten der Kampagne vs. Umsatz bzw. Marge aus der Aktion. Natürlich gibt es auch Metriken wie Markenwahrnehmung, die nicht gemessen werden können, auf die das Postkarten-Marketing aber dennoch eine große Wirkung hat.



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vg 09.04.2020