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Corona-Krise beeinflusst Einstellung von Verbrauchern gegenüber Unternehmen nachhaltig

Corona-Krise: Verbraucher verändern ihr Verhalten (Quelle: FleishmanHillard)
Corona-Krise: Verbraucher verändern ihr Verhalten (Quelle: FleishmanHillard)

Eine Rückkehr zur Routine der Vor-Corona-Zeit wird für die meisten Deutschen wohl nicht geben. So geben 82 Prozent an, ihr eigenes Verhalten nach der Krise nachhaltig verändern zu wollen. International liegt diese Zahl sogar bei 90 Prozent. Besonders hohe Veränderungsbereitschaft zeigen die Deutschen beim Umgang mit ihrer Gesundheit (62 Prozent), gefolgt von ihrem Kaufverhalten (45 Prozent) und der Art und Weise, wie sie finanziell schwerwiegende Entscheidungen treffen (40 Prozent).

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungs-Team der Kommunikationsberatung FleishmanHillard in sechs Ländern durchgeführt hat. Hierfür wurden mehr als 6.500 Verbraucher unterschiedlicher Altersgruppen in Deutschland, Italien, Großbritannien, China, Südkorea und in den Vereinigten Staaten befragt.

Den Umfrageergebnissen zufolge geben drei Viertel aller Befragten an, dass die Pandemie ihre Sicht auf die Welt und ihre Heimatländer verändert hat. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen für Deutschland wider: 66 Prozent der Befragten haben durch die Reaktion ihres Landes auf COVID-19 nun einen anderen Blick auf die Wirtschaft. Das Gleiche sagen 55 Prozent in Bezug auf das politische System.

Bedürfnis nach positiven Narrativen

Weitere Ergebnisse: 58 Prozent der Befragten kritisieren die Medien für das Schüren unnötiger Ängste (international: 56 Prozent). Der Wunsch nach positiven Narrativen und mehr 'business as usual' ist in Deutschland im Vergleich ausgeprägter: Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, dass sie gerne gute Nachrichten über den Umgang mit der Krise und miteinander hören möchten (international: 46 Prozent). 38 Prozent erwarten die gleiche Berichterstattung, die sie aus Nicht-Krisenzeiten kennen (international: 27 Prozent).

Deutsche bei finanziellen Entscheidungen weniger zögerlich

Corona-Krise: Sorgen um die finanzielle Situation unterschiedlich ausgeprägt (Quelle: FleishmanHillard)

Auch bei den Finanzen zeigen die Deutschen ein etwas anderes Verhalten. International geben 40 Prozent der Befragten an, umsichtiger mit finanziellen Entscheidungen zu sein. In Deutschland hingegen beabsichtigt nur ein Viertel der Befragten (25 Prozent), mehr Geld als sonst zu sparen. 29 Prozent wollen Anschaffungen und finanzielle Investitionen vorerst verschieben.

Der Anteil der Befragten, die sich bislang kaum oder keine finanziellen Sorgen machen, überwiegt im internationalen Vergleich nur in Deutschland. Hier sorgt sich nur knapp ein Drittel der Verbraucher (33 Prozent) um die finanziellen Auswirkungen, die die Krise auf sie haben könnte.

Verbraucher sehen Unternehmen in der Pflicht

Der Umgang von Arbeitgebern mit der Krise steht aktuell unter genauer Beobachtung seitens der Verbraucher und kann weitreichende Auswirkungen auf die Reputation von Unternehmen haben. So versteht zwar der überwiegende Teil der deutschen Befragten (75 Prozent), dass Entlassungen und Beurlaubungen unausweichlich sind und setzt deshalb auf Unterstützungen durch die Regierung. Insgesamt erwarten aber 45 Prozent der Befragten in Deutschland, dass Unternehmen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Stellenabbau zu verhindern. International stimmen dem nur 35 Prozent, in Italien sogar nur 22 Prozent zu.

Höhere Sensibilität bei Marketing und Werbung gefordert

Einen kritischen Blick werfen die Befragten auch auf den Umgang mit Marketing und Werbung. So erwartet fast die Hälfte der deutschen Befragten (49 Prozent) von Unternehmen, Marketing und Werbung für nicht-essenzielle Produkte und Services während der Pandemie zu unterlassen (international: 58 Prozent).

International erachten darüber hinaus 35 Prozent der Befragten Spenden von Unternehmen für wohltätige Zwecke als besonders wichtig. In Deutschland schließen sich dieser Meinung nur 25 Prozent an. Ähnlich verhält es sich mit einem erleichterten Zugang zu Produkten und Services für schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen: Fast die Hälfte aller Befragten befürwortet dies, unter den Deutschen sind es nur 38 Prozent.



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(vg) 23.04.2020



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vg 23.04.2020