ANZEIGE

ANZEIGE

Corona pusht Diversifizierung der deutschen Lieferketten

Das ifo Institut, München, erwartet als Folge der Corona-Krise eine stärkere Diversifizierung der deutschen Lieferketten. Gerade bei sensiblen Importen wie Medizingütern sei das empfehlenswert, da hier Lieferausfälle drastische Folgen haben könnten, heißt es in dem Aufsatz Status quo und Zukunft globaler Lieferketten von Lisandra Flach (LMU München), Rahel Aichele (ifo) und Martin Braml (ifo) im ifo Schnelldienst 5/2020.

Großteil stammt aus mindestens elf Ländern, weniger als ein Prozent nur aus einem Land

Allgemein sei Deutschland aber gut auf mögliche Lieferausfälle vorbereitet. Knapp 89 Prozent aller Güter werden aus elf oder mehr Ländern importiert. Nur 3,6 Prozent aller Güter werden aus fünf oder weniger Ländern bezogen. Davon stammen 44 Prozent aus Ländern innerhalb der EU. Unter den Produkten, die aus fünf oder weniger Ländern importiert werden, werden die USA und die Schweiz häufiger genannt als China oder Mexiko.

Die Güter, die ausschließlich aus einem Land importiert werden, umfassten weniger als einem Prozent aller Produkte und weniger als 0,1 Prozent des gesamten Importwertes.

Deutschland und EU sind stark in internationale Lieferketten eingebunden

Allerdings sei ein freier Warenverkehr innerhalb Europas für den wirtschaftlichen Neustart nach der Corona-Pandemie erforderlich. Denn in Deutschland finden 17 Prozent der Produktion über internationale Wertschöpfungsketten statt. Das ist deutlich mehr als in vielen anderen Ländern, schreiben die Autoren. Für Deutschland nimmt das Produktionsnetz Europa eine überragende Rolle ein, die deutschen Wertschöpfungsketten seien vor allem regional geprägt.

Deutschland und die EU sind stärker in internationale Lieferketten eingebunden als China und die USA, aber auch als der Durchschnitt aller Länder weltweit. So habe im Jahre 2015 nur etwa 69 Prozent der deutschen und 71,8 Prozent der EU-Wertschöpfung keine Grenze überquert. Dies ist im internationalen Vergleich wenig. Der Weltdurchschnitt lag bei 80 Prozent, in China lag er bei rund 83 Prozent, in den USA sogar bei knapp 90 Prozent.

Den kompletten Aufsatz finden Sie hier.

Weitere Artikel zum Thema Lieferketten

  1. Markenverband: "Green Deal zu europäischem Wiederaufbauprogramm ausgestalten"
  2. Corona-Krise: Wie Unternehmen mit den Herausforderungen und Folgen umgehen
  3. Corona-Krise: Ein Viertel der Bundesbürger glaubt an die schnelle wirtschaftliche Erholung
  4. UTP-Richtlinie: Markenverband fordert nationale Ergänzungen
  5. China wird für Einzelhändler immer attraktiver


zurück

vg 19.05.2020