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Stiftung Warentest deckt manipulierte Bewertungen im Web auf

Nach einem Undercover-Test bei sieben Agenturen, die Top-Bewertungen im Internet verkaufen, zeigt die Stiftung Warentest, mit welchen Methoden die Sterne-Bewertungen bei Amazon, Google und Co. manipuliert werden. Bei ihrem Undercover-Einsatz verfassten die Tester Dutzende Rezensionen – alle mittelprächtig mit nur drei Sternen (weniger wollten sie nicht vergeben, um keinem Produkt zu schaden). Bei 63 Prozent der von ihnen verfassten Bewertungen griffen die Agenturen teils massiv ein, etwa indem sie auf eine Fünf-Sterne-Bewertung bestanden, teilt die Stiftung Warentest mit.

Die Tester der Stiftung Warentest hatten sich inkognito bei sieben Agenturen als Rezensenten angemeldet und verfassten Dutzende von Bewertungen. Und stießen dabei auf verschiedene Manipulationsmethoden. Manchmal bekamen sie nur ein Foto als Vorlage und sollten bewerten, wie gut sie die Ware fanden. Oder sie sollten sich ein Produkt nur vorstellen und dann dazu eine Rezension schreiben. Teils wurden sie von den Agenturen aufgefordert, mindestens vier oder fünf Sterne zu vergeben. Häufig mussten sie Produkte über das eigene Amazon-Konto bestellen – Amazon kennzeichnet das dann als „verifizierten Kauf“ – so dass alles wie bei einem echten Kunden abläuft. Die Ausgaben für das Produkt hätten die Agentur teils erst erstattet, nachdem die Bewertung, wie von der Agentur gewünscht, geschönt wurde.

Zusätzlich hat die Stiftung Warentest geprüft, wie leicht Onlinehändler Top-Bewertungen kaufen können. Dazu bestellte ein Internethändler für sein Google-Profil bei mehreren Agenturen im Auftrag der Stiftung positive Bewertungen – was ganz einfach gegangen sei. Eine Bewertung kostete demnach meist um die zehn Euro. Verkauft wurden sie im Paket, zum Beispiel zehn Bewertungen für 99 Euro. Wenige Tage nach dem Bezahlen trudelten die ersten Spitzenbewertungen ein, die, teilt die Stiftung Warentest mit, "erschreckend echt klangen".




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tor 23.06.2020