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Monsanto-Verfahren: Bayer schließt milliardenschwere Einigung

Bayer hat eine Reihe von Vereinbarungen getroffen, die zentrale Rechtsstreitigkeiten ihrer Tochter Monsanto in den USA "im Wesentlichen beilegen werden", wie der Leverkusener Konzern mitteilt, darunter die Produkthaftungsverfahren in Sachen Roundup (Wirkstoff: Glyphosat) und die Verfahren zu Verwehungen von Dicamba sowie zu PCB in Gewässern. Im Mittelpunkt steht dabei die Lösung im Verfahrenskomplex zu Roundup, die etwa 75 Prozent der aktuellen Roundup-Verfahren zum Abschluss bringen werde – mit insgesamt etwa 125.000 eingereichten und nicht eingereichten Klagen.

Durch die Einigung werde auch "ein Mechanismus zur effizienten Beilegung möglicher künftiger Klagen" eingerichtet. Das Unternehmen werde 8,8 bis 9,6 Milliarden US-Dollar zahlen, um die aktuellen Roundup-Fälle beizulegen. Darin enthalten ist eine Pauschale, mit der Ansprüche abgedeckt werden sollen, die noch nicht beigelegt sind. Hinzu kämen 1,25 Milliarden US-Dollar, um eine separate Vereinbarung für potenzielle künftige Klagen zu ermöglichen. Die Vereinbarung mit der Gruppe möglicher künftiger Kläger bedarf noch der Zustimmung von Richter Vince Chhabria des U.S. District Court for the Northern District of California. Die Vereinbarungen wurden von Vorstand und Aufsichtsrat der Bayer AG unter Mitwirkung des eigens dafür eingerichteten Ausschusses zum Glyphosat-Rechtskomplex einstimmig genehmigt. Sie enthielten "keinerlei Eingeständnis einer Schuld oder eines Fehlverhaltens".

„Der Roundup-Vergleich ist für Bayer der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt, um eine lange Periode der Unsicherheit zu einem Ende zu bringen“, sagt Bayer-Chef Werner Baumann. „Er legt die meisten aktuellen Klagen bei und etabliert einen klaren Mechanismus, um die Risiken möglicher künftiger Verfahren zu adressieren. Und er ist wirtschaftlich sinnvoll – verglichen mit den erheblichen finanziellen Risiken eines fortgesetzten langjährigen Rechtsstreits sowie den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf unsere Reputation und unser Geschäft. Durch die Entscheidung, den Roundup-Verfahrenskomplex beizulegen, können wir uns voll und ganz auf die dringend benötigte Gesundheits- und Nahrungsmittelversorgung konzentrieren.“



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tor 25.06.2020