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Medienhäuser passen Geschäftsmodelle an und senken Beteiligungsaktivitäten

Die Medienunternehmen in Deutschland haben erstmals seit Beginn ihrer Diversifikationsoffensive vor mehr als 10 Jahren ihre Investitionen in Beteiligungsgesellschaften merklich reduziert und sich verstärkt auf ihre bestehenden Marken fokussiert. Insgesamt haben sich die Beteiligungs-Aktivitäten der Branche um 7% verringert. Besonders stark gingen dabei die Inkubator-Beteiligungen zurück (-19%), während reine Finanzinvestitionen – abseits vom Kerngeschäft – gegen den Trend wuchsen (+24%). Das geht aus der heute veröffentlichten Studie „Konzentration bitte! – M&A und Digitalisierungstrends in der deutschen Medienindustrie“ der internationalen Strategieberatung EY-Parthenon hervor.

Die Beteiligungsverkäufe oder Einstellungen von Geschäftstätigkeiten betrafen vor allem werbefinanzierte Geschäftsmodelle und B2B/B2C-Services und fanden sowohl im Inland als auch im Ausland statt. Insbesondere digital aktivere Medienhäuser wie Axel Springer, ProSiebenSat.1 und Ströer haben demnach Beteiligungen abgebaut. Auch Gruner + Jahr hat den Vorjahreskurs fortgesetzt und sein Portfolio bereinigt, während Burda, entgegen dem allgemeinen Trend, seine Beteiligungen ausgeweitet hat.

Inkubator-Beteiligungen werden stark zurückgefahren

Investitionen über Inkubatoren werden – anders als noch 2019 – im größeren Rahmen abgestoßen bzw. eingestellt. Die Inkubator-Beteiligungen wurden im Vergleich zum Vorjahr um 23 Beteiligungen (19%) reduziert. Insbesondere Axel Springer und ProSiebenSat.1 haben ihre Inkubator-Beteiligungen in den letzten Monaten deutlich zurückgefahren.

Venture-Capital-Beteiligungen von Medienhäusern wachsen hingegen mit beachtlicher Geschwindigkeit gegen den Trend (+24 %). Allein die Beteiligungsfonds von Axel Springer, Burda, ProSiebenSat.1, DuMont und Holtzbrinck haben ihre Portfolios um 17 Finanzinvestitionen (15 %) erweitert. Im überwiegenden Teil (79%) werden Minderheitsbeteiligungen eingegangen – zum Teil vermutlich mit späterer Veräußerungsabsicht.



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tor 25.06.2020