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Prioritäten der Berufseinsteiger verändern sich

Gut zwei von fünf Studierenden (42 Prozent) gehen davon aus, dass sich ihre Berufsaussichten durch die Corona-Pandemie verschlechtert haben. Die insgesamt deutlich eingetrübten Aussichten führen dazu, dass mehr als ein Viertel (27 Prozent)n ihre Berufspläne geändert haben. 20 Prozent stehen dem Arbeitsmarkt zunächst gar nicht zur Verfügung, weil sie entweder länger studieren oder die Zeit bis zum Berufseinstieg anderweitig überbrücken. Fünf Prozent sind von ihren ursprünglichen Plänen abgerückt, sich im Anschluss an das Studium selbständig zu machen.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Für die Studie wurden mehr als 2.000 Studentinnen und Studenten befragt. Angesichts der eingetrübten Aussichten gewinnt demnach die Jobsicherheit bei der Wahl des Arbeitgebers eine immer stärkere Bedeutung: Für 67 Prozent der Studierenden ist sie das wichtigste Kriterium, gefolgt vom Gehalt (55 Prozent) sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (39 Prozent).

Jeweils rund neun von zehn befragten Studierenden nennen das persönliche Interesse (91 Prozent) und die Berufsaussichten (89 Prozent) als wichtige Motive für die Wahl ihres Studienfachs. Auch gute Verdienstmöglichkeiten spielen für viele (81 Prozent) eine wichtige Rolle. Die Fortsetzung eines Ausbildungsweges und das gesellschaftliche Ansehen spielen als Beweggründe für das Studium hingegen insgesamt eine eher untergeordnete Rolle.

Medizinstudentinnen und -studenten haben gute Jobaussichten

Allerdings stellt sich die Situation bei weitem nicht für alle Studierenden negativ dar. Insbesondere Medizinstudentinnen und -studenten sind optimistisch gestimmt: 67 Prozent von ihnen gehen sicher davon aus, im Anschluss an ihr Studium zügig einen Job zu finden – deutlich mehr als in jeder anderen Studienrichtung. 49 Prozent der Medizinstudierenden sehen für sich angesichts der Corona-Pandemie sogar bessere Perspektiven bei der Jobsuche.

Sie sind es auch, die mit durchschnittlich 54.700 Euro brutto das höchste Jahresgehalt erwarten. Dahinter folgen JuristInnen (45.200 Euro brutto) und IngenieurInnen/InformatikerInnen (43.300 Euro brutto). KulturwissenschaftlerInnen und GeisteswissenschaftlerInnen erwarten mit gerade einmal knapp über 31.000 Euro im Jahr das geringste Gehalt.

Geld und Job werden unwichtiger – Familie und Freunde gewinnen an Bedeutung

Geld ist aus Sicht der meisten Studierenden jedoch ohnehin nicht alles. Viel wichtiger ist ihnen ihr privates Glück. 70 Prozent messen der Familie höchste Bedeutung zu, 62 Prozent ihren Freunden und dem sozialen Umfeld. Beruflicher Aufstieg ist nur noch knapp einem Drittel wichtig (31 Prozent) ebenso wie ein hoher Lebensstandard (30 Prozent).

Vor allem bei Männern nimmt das Private eine immer dominantere Rolle ein: Für 67 Prozent von ihnen ist die Familie eine sehr große Bedeutung – bei der Vorgängerbefragung waren es noch 62 Prozent. Gleichzeitig messen nur noch 33 Prozent dem beruflichen Aufstieg eine hohe Bedeutung bei – nach 45 Prozent zuvor. Frauen war schon in den Vorgängerbefragungen die Familie tendenziell wichtiger – und das bleibt auch in diesem Jahr so: Während 74 Prozent der Familie eine sehr hohe Bedeutung geben, wird der berufliche Aufstieg für sie immer weniger wichtig. Nur noch 28 Prozent der Frauen sehen hierin eine hohe Bedeutung – nach 38 Prozent bei der Vorgängerbefragung.

Themen, die den Studierenden aktuell wichtig sind

Ebenfalls interessant: Die Menschenrechte sind vielen Studierenden ein Herzensanliegen - mehr als jedem zweiten Befragten (54 Prozent) ist dieses Thema sehr wichtig, weiteren 35 Prozent wichtig. Auch der Umwelt und Klimaschutz sowie die Gesundheit bzw. Covid 19 werden häufig von mehr als acht von zehn Befragten genannt.

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(vg) 30.10.2020



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vg 30.10.2020