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Biolebensmittel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, Gütesiegel sind dabei wichtig

Jeder Vierte kauft mehr Bio- als konventionelle Lebensmittel (Quelle: PwC)
Jeder Vierte kauft mehr Bio- als konventionelle Lebensmittel (Quelle: PwC)

Bei jedem vierten Bundesbürger (24 Prozent) landen nach eigener Einschätzung mittlerweile mehr Biolebensmittel als konventionelle Produkte im Einkaufskorb – 2017 waren es noch 14 Prozent. Der Anteil an Bio-Verweigerern hat sich in diesem Zeitraum halbiert: Nur jeder Zehnte (11 Prozent) kauft gar keine Bioprodukte (2017: 21 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Befragung von PwC Deutschland unter 1.000 Bundesbürgern über 18 Jahren, die zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 durchgeführt wurde. Die Vergleichszahlen zu 2017 stammen aus der gleich angelegten Befragung Bio vs. konventionell, die im Januar 2017 erschienen ist.

Obst, Gemüse, Fleisch und Milch gerne in Bioqualität

Dabei hängt es auch vom Alter und der Lebenssituation ab, wie hoch der Anteil der Bioprodukte im Einkaufswagen ist: In Haushalten, in denen Kinder leben, kommt Essen mit Bio-Siegel zum Beispiel deutlich häufiger auf den Tisch. 42 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe greifen eher zu biologisch angebauten Nahrungsmitteln als zu konventionell erzeugten.

Besonders bei Obst und Gemüse bevorzugen knapp zwei Drittel (64 Prozent) aller Bundesbürger Bioqualität. Aber auch bei Fleisch- und Wurstwaren sowie bei Molkereiprodukten ist der Anteil der Bio-Käufer in den vergangenen vier Jahren um ein Drittel gestiegen – und liegt nun bei knapp der Hälfte (48 Prozent).

Am Onlinekauf von Bioprodukten scheiden sich die Geister

Um ihren Bedarf an Waren aus biologischem Anbau zu decken, kaufen die Deutschen am häufigsten im Supermarkt (68 Prozent) ein. Jeder Zweite geht hierfür zum Discounter. Der Kauf von Produkten mit Bio-Siegel im Onlinehandel stößt dagegen auf ein geteiltes Echo: Lediglich 7 Prozent bestellen ihre Biolebensmittel online. Für weitere 41 Prozent käme dies grundsätzlich in Frage, während für 42 Prozent ein Onlinekauf von ökologisch hergestellten Lebensmitteln eher kein Thema wäre.

Die Vorbehalte gegenüber dem Onlinekauf von Biolebensmitteln sind unterschiedlich: Drei Viertel finden, dass das Angebot an biologisch angebauten Produkten im stationären Handel ausreicht und es deshalb gar nicht notwendig ist, die Produkte online zu beziehen. 69 Prozent sind der Meinung, dass frische Produkte aus ökologischem Anbau bei einem Onlineversand mehr Qualitätseinbußen erleiden als herkömmliche Produkte. Fast ebenso viele (68 Prozent) empfinden den Onlinehandel von Bioprodukten als eher umweltbelastend und damit unpassend für ökologisch hergestellte Lebensmittel.

Gesundheit spricht für Bio, Preis für konventionelle Produkte

Während das wichtigste Argument für Bio der Wunsch nach einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ist, spricht aus Sicht der Konsumenten vor allem der Preis für das konventionelle Produkt – das sagt knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent). Das Preisargument hat im Vergleich zu 2017 jedoch an Zugkraft verloren: Damals gaben 63 Prozent an, dass sie sich aus Kostengründen für das konventionelle Produkt entscheiden.

Die Bereitschaft, einen Aufpreis für nachhaltige Lebensmittel zu zahlen, hängt dabei stark vom Produkt und dem jeweiligen Preisunterschied ab: Für einen Liter Bio-Milch würde die Hälfte der Befragten im Durchschnitt bis zu 1,45 Euro bezahlen – und damit 61 Prozent mehr als für konventionelle Milch.

Anders sieht es beim Thema Fleisch aus, wo die Preisunterschiede im Handel schwerer wiegen: Zwar wäre knapp die Hälfte bereit, für ein Bio-Hähnchenbrustfilet mehr zu bezahlen. Allerdings dürften 250 Gramm Bio-Geflügel im Durchschnitt nur maximal 3,91 Euro kosten. Bei einem tatsächlichen Marktpreis von 7,35 Euro greift nur jeder Fünfte (21 Prozent) zur Bio-Variante.

Gütesiegel haben Einfluss auf die Kaufentscheidung

Beim Einkauf spielen für die Verbraucher zudem Gütesiegel eine immer wichtigere Rolle: Zwei Drittel halten solche Siegel für wichtig; 59 Prozent geben an, dass Gütesiegel ihre Kaufentscheidung beeinflussen. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei 47 Prozent.

Allerdings gibt es weiterhin Vorbehalte: 55 Prozent der Deutschen geben an, den Qualitätssiegeln zu vertrauen (2017: 44 Prozent) – knapp jeder Zweite steht ihnen skeptisch gegenüber.

Fast jeder Zweite zweifelt an Angaben zur Umweltbelastung

Vegan oder glutenfrei? Die große Mehrheit der Verbraucher schenkt auch den Informationen und Kennzeichnungen der Lebensmittel große Beachtung. Besonders interessiert die Befragten, woher ein Produkt stammt und welche Nährwerte oder allergenen Inhaltsstoffe es enthält. Die Mehrheit der Befragten vertraut darauf, dass diese Informationen der Wahrheit entsprechen. Kritischer sehen die Verbraucher die Angaben zur Nachhaltigkeit, etwa zur Umweltbelastung der Produkte. An der Richtigkeit dieser Angaben hegt fast jeder Zweite (44 Prozent) Zweifel.

Weitere Informationen und die Studien finden Sie hier.

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(vg) 19.01.2021



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