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Zukunftsperspektiven: Was macht Stadtzentren attraktiv?

Gründe für den Besuch der Innenstadt (Quelle: IFH Köln)
Gründe für den Besuch der Innenstadt (Quelle: IFH Köln)

Wie gelingt es, die Innenstädte nach Corona zu attraktiven Anziehungspunkten zu machen? Was macht Stadtzentren lebendig? Das analysiert die Untersuchung Vitale Innenstädte des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln, für die zwischen Ende September und Mitte Oktober 2020 rund 58.000 Passanten in 107 deutschen Innenstädten interviewt wurden. Fazit: Der stationäre Einzelhandel bestimmt maßgeblich, wie attraktiv und erlebnisorientiert deutsche Innenstädte wahrgenommen werden. Ebenfalls Top-Treiber für den Erlebniswert sind Sehenswürdigkeiten sowie Freizeit- und Kulturangebote.

Um Stadtzentren attraktiver zu gestalten – nicht zuletzt, um die geschlossenen Innenstädte nach Corona zu revitalisieren – gilt es, Verantwortliche von Städten, Handel und der Immobilienbranche an einen Tisch zu bringen. Auch die Digitalisierung und eine zukunftsorientierte Positionierung von Städten – etwa durch den passenden Onlineauftritt – sind oft noch ein Manko. Hier besteht Handlungsbedarf – schließlich kaufen zwei Drittel der Innenstadtbesucher (auch) online ein. Eine Dynamik, die durch Corona noch verstärkt wurde.

Städte müssen auch für jüngere Zielgruppen attraktiver werden

Der klassische Einkaufsbummel ist das Hauptmotiv für den Besuch von Innenstädten – vor allem für ältere Personen (65 %). Bei jüngeren Menschen unter 25 Jahren gibt die Hälfte an, zum Einkaufen in die Stadt zu kommen. Dafür sind Gastronomie oder Behörden-/ Arztgänge für Jüngere öfter ein Besuchsanlass als bei älteren Menschen. Für die Praxis bedeutet das: Ein Blick auf die Einwohnerstruktur und die speziellen Bedarfe der Zielgruppen vor Ort ist unerlässlich bei der Konzeption zukunftsfähiger Innenstadtmodelle, schreiben die Studienautoren.

"Gerade für die Revitalisierung von Innenstadtlagen nach dem Corona-Lockdown müssen rein anbieterzentrierte Strategien nachfrageorientierten Konzepten weichen", erklärt Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln.

Dabei stehe nicht radikale Disruption im Fokus, sondern die stetige und balancierte Anpassung an die jeweilig lokalen Bedarfe.

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE):"Stirbt der Handel, stirbt die Stadt. Der Einkaufsbummel ist und bleibt für viele Menschen der Grund Nummer eins für den Besuch einer Innenstadt. Insgesamt aber muss die Mischung der Angebote und Nutzungen vor Ort stimmen. Deshalb brauchen wir einen Innenstadtfonds, der es den Städten und Kommunen ermöglicht, den Bedarf vor Ort sauber zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen für ein gesundes Stadtzentrum zu ergreifen. Dafür sollten in den nächsten fünf Jahren jährlich 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, um beispielsweise ein bundesweites Leerstandsverzeichnis anzulegen und individuell für jede Stadt und jede Kommune passende Innenstadtkonzepte zu erstellen."

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(vg) 05.02.2021



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