ANZEIGE

ANZEIGE

Frauen verdienen weiter weniger und arbeiten häufiger in Teilzeit

Wie denken Frauen und Männer heutzutage über ihren Job, ihre Beziehung, Kinder und Geld? Was sind ihre Perspektiven und ihre täglichen Herausforderungen? Was ist ihnen wichtig - und was weniger? Wie beurteilen sie ihre berufliche Situation? Wieviel Geld werden sie später zur Verfügung haben? In diesem Jahr hat die Frauenzeitschrift Brigitte ihre Studie Mein Leben, mein Job und ich aus dem Jahr 2017 neu aufgelegt. Für die Studie, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos zwischen dem 15.10. bis 4.11.2020, beantworteten 2.000 Frauen, Männer und Diverse zwischen 18 und 69 Jahren 144 Fragen.

Sorge vor Armut im Alter

Schon 2017 sorgten sich viele Frauen, wovon sie im Alter leben sollten: Jede Zweite gab damals an, sich darüber Gedanken zu machen. Statt 49 Prozent sagen heute nun 60 Prozent, dass sie dieses Thema (sehr) stark beschäftige. Unter den alleinerziehenden Frauen beträgt die Rate sogar 64 Prozent. Und tatsächlich rechnet aktuell mehr als jede dritte Frau (37 %) nur mit einer Rente von bis zu 1.000 Euro, bei den Alleinerziehenden sogar knapp jede Zweite (44 %). Bei den Männern erwartet nur jeder Fünfte (21 %) so wenig, 41 Prozentgehen davon aus, später einmal zwischen 1.000 und 2.500 Euro monatlich zu bekommen.

Zwar sorgen Frauen ebenso oft wie Männer privat fürs Alter vor - rund jede:r Zweite ist hier aktiv - die Männer aber mit deutlich höheren Beträgen: Fast zwei Drittel (62 %) investieren mehr als 100 Euro pro Monat in ihre private Altersvorsorge. Bei den Frauen legt nur jede Dritte (35 %) so viel zurück.

Viele Frauen arbeiten in Teilzeit

Nur jede zweite Frau sagt, sie könne ihren Lebensunterhalt durch ihr Einkommen selbst bestreiten. Männer können das deutlich häufiger (69 %). Und nur bei etwas mehr als jeder vierten Frau reicht das Einkommen aus, um Rücklagen zu bilden.

Sucht man nach den Ursachen für die prekäre Finanzlage, landet man zum einen bei der hohen Teilzeitrate: 40 Prozent der befragten berufstätigen Frauen haben ihre Arbeitszeit reduziert - im Schnitt auf 22 Stunden pro Woche. Entsprechend gering sind ihre Einkünfte. Dazu kommt: Jede Fünfte sagt, sie habe das Gefühl, für einen vergleichbaren Job weniger Bruttostundenlohn zu bekommen als ein männlicher Kollege. Bei den Männern haben nur zwölf Prozent den Eindruck, weniger zu verdienen als eine Kollegin in ähnlicher Position.

Frauen wollen Führungsverantwortung

In gemischtgeschlechtlichen Beziehungen ist nur jede fünfte Frau die Hauptverdienerin. 67 Prozent der Frauen und 63 Prozent der Männer, die so ein Modell leben, sagen, sie fänden es "gar nicht störend", dass die Frau mehr verdiene. Auch sonst zeigt die Studie, dass Frauen und Männer emanzipierter sind, als viele denken. Nur jeder vierte Mann (26 %) und jede sechste Frau (16 %) ist etwa noch der Meinung, Kinderbetreuung sei Frauensache. Beim Thema Hausarbeit sagen das mit 21 Prozent beziehungsweise 13 Prozent noch weniger.

Auch die Vorstellung, Frauen seien an Führungspositionen nicht interessiert, erweist sich als Klischee: 58 Prozent der berufstätigen Frauen finden es für ihre Zufriedenheit im Job durchaus (sehr) wichtig, Führungsverantwortung zu haben.



zurück

vg 08.03.2021