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Dual Quality: Sensorische Unterschiede sind erkennbar

Bei der Zusammensetzung von Markenlebensmitteln gibt es laut einer Untersuchung der EU-Kommission zwar keine Ost-West-Unterschiede. Die unterschiedliche Zusammensetzung sorgt aber für einen unterschiedlichen Geschmack. Das ergab der zweite Teils einer EU-weiten Untersuchung zum Thema Doppelstandards bei der Qualität von Lebensmitteln (Dual Quality). Die Resultate der von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) durchgeführten Studie zeigen, dass sensorische Unterschiede bei großen Abweichungen in der Zusammensetzung der Produkte deutlich erkennbar sind. So können sich beispielsweise erhebliche Unterschiede beim Zuckergehalt von Frühstückscerealien auf die Wahrnehmung der Gesamtsüße des Erzeugnisses auswirken, heißt es darin. Im Gegensatz dazu konnten geringe Unterschiede bei der Zusammensetzung nicht wahrgenommen werden, zum Beispiel bei einem geringfügig veränderten Fettgehalt in Kartoffelchips. Insgesamt wurden bei zehn der 20 geprüften Produkte sensorische Unterschiede festgestellt.

Die Autoren machen aber darauf aufmerksam, dass die Tests mit speziell geschulten Testpersonen durchgeführt wurden. Deshalb sei anzunehmen, dass Durchschnittsverbraucher die Unterschiede nicht unbedingt in demselben Maß wahrnehmen dürften.

Ob Unterschiede festgestellt werden konnten, hing nicht nur von der Größenordnung der Unterschiede bei der Zusammensetzung, sondern auch von den verwendeten Zutaten ab: Ein Unterschied zwischen verschiedenen künstlichen Süßstoffen in Orangenlimonade wurde wahrgenommen, nicht jedoch ein Unterschied zwischen verschiedenen natürlichen Süßungsmitteln in kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken. Gleichzeitig dürfe man nicht vergessen, dass Verbraucher ihre Kaufentscheidung nicht ausschließlich anhand der sensorischen Erfahrung treffen, sondern auch durch andere Faktoren beeinflusst werden können, zum Beispiel den Preis.

Über die Studie

Im Juni 2019 veröffentlichte die Gemeinsame Forschungsstelle den ersten Teil des vorgelegten EU-weiten Vergleichs der Qualitätsmerkmale von Lebensmitteln, aus dem hervorging, dass einige Produkte, die unter der gleichen oder einer ähnlichen Marke und Verpackung angeboten werden, nicht die gleiche Zusammensetzung aufweisen (zur Meldung). Weitere Studien der Gemeinsamen Forschungsstelle zu Veränderungen bei den Produkten aus den ersten Vergleichsprüfungen von 2019 sollen 2021 und 2022 vorgelegt werden. Weitere Informationen finden Sie hier.



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vg 24.03.2021