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Handel zwischen Hoffen und Bangen

Der Dauer-Lockdown im Handel hat seine Spuren hinterlassen: Die Stimmung im Handel ist so schlecht wie nie zuvor. Das zeigt die aktuelle Trendumfrage von BBE und IPH bei Handelsunternehmen, Immobilieneigentümern, Mitarbeitern von Kommunen und Verbänden sowie Dienstleistern: 48 Prozent der Befragten sehen den Verlauf des Jahres negativ und sogar sehr negativ – ein Plus gegenüber dem August 2020 von 32 Prozent. Selbst im Dezember 2020 befürchteten nur 17 Prozent Verschlechterungen für 2021.

Nicht einmal mehr 10 Prozent der befragten Einzelhändler gehen von einer verbesserten Lage aus. Der Grund dafür sind Kundenfrequenzen, die von Dezember bis April weiter gesunken sind (90 Prozent im April gegenüber 70 Prozent im Dezember). Parallel dazu sind auch die Umsätze weiter geschrumpft: Zuletzt beklagten die Händler ein Minus von 82 Prozent gegenüber der Umfrage im Dezember, bei der die Einbußen bei 61 Prozent lagen.

Fast 60 Prozent der Händler fürchten Liquiditätsengpässe; fast die Hälfte aller Befragten v.a. mittelständischen UnternehmerInnen schließt den wirtschaftlichen Ruin nicht mehr aus. Für rund 20 Prozent der Befragten ist das persönliche Insolvenzrisiko seit Dezember weiter gestiegen.

Dabei trifft es nicht alle Branchen und Standorte gleichermaßen: So konnte beispielsweise der Fahrradhandel seinen Absatz um gut 50 Prozent steigern und gehört damit zu den wenigen Gewinnern in der Krise. Auch in diesem Jahr ist der Bedarf der Käufer an Zweirädern noch nicht gedeckt, sodass die Branche für 2021 mit Ergebnissen von 25 Prozent über denen von 2019 ausgeht. Der Buch- und Schreibwarenhandel hofft, in diesem Jahr wieder zu den Umsätzen aus Vor-Corona-Zeiten zurückkehren zu können.

Härter haben andere Branchen zu kämpfen: Sowohl die Mode- als auch die Schuhindustrie stecken mitten in einer strukturellen Krise, die durch die Pandemie noch beschleunigt wurde. Schon 2020 ging der Umsatz um mehr als 30 Prozent zurück; in diesem Jahr rechnet man sogar mit Umsatzverlusten von 40 Prozent. Die Schuhbranche prognostiziert ein Minus von weiteren 30 Prozent.





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tor 27.04.2021