Welche Einkaufsstraßen während der Krise gelitten haben - und welche deutsche Einkaufsmeile nicht

Berliner Kurfürstendamm unter den europäischen Einkaufsstraßen am wenigsten von der Covid-19-Pandemie betroffen - Quelle: Mytraffic / Cushman & Wakefield

Der Kundenfrequenzanalyse-Anbieter Mytraffic und der Gewerbeimmobilienanbieter Cushman & Wakefield haben die Entwicklung der Passantenfrequenz auf den bekanntesten und größten europäischen Einkaufsstraßen während der Corona-Krise analysiert – in Paris, London, Berlin, Rom, Madrid und Brüssel. Die Straßen wurden anhand der Daten von Mytraffic nach ihrer durchschnittlichen monatlichen Kundenfrequenz seit März 2020 im Vergleich zu einem Ausgangswert vor der Krise bewertet. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Die Passantenfrequenz ist überall zurückgegangen. Wie stark, das variiert allerdings von Einkaufsmeile zu Einkaufsmeile. So fiel die durchschnittliche, monatliche Passantenfrequenz am Berliner Kurfürstendamm zwar von März 2020 bis März 2021 um 35 Prozent. In der Londoner Oxford Street ging die die Frequenz im selben Zeitraum aber um 71 Prozent zurück. Auch die anderen europäischen Städte verzeichnen stärkere Rückgänge als die Einkaufsstraße in der deutschen Hauptstadt: Die Gran Via in Madrid verzeichnete 63 Prozent weniger Passanten und die Pariser Champs-Élysées 44 Prozent.

Infolgedessen hat laut der Analyse auch die Zahl der Ladenschließungen zugemommen - insbesondere im Bekleidungssektor. Auf der Oxford Street und der Champs-Elysées betrage die verfügbare – aber nicht unbedingt freie – Verkaufsfläche 25 Prozent der Gesamtfläche. Als Folge von Ladenschließungen seien die Mietwerte fast überall gesunken. Cushman & Wakefield erwartet aber, dass die Einzelhandelsmieten in Madrid, Rom, Brüssel und Berlin bis 2023 wieder ein normales Niveau erreichen. Auf der Champs-Élysées und der Oxford Street, die stärker vom internationalen Tourismus abhängig sind, sei die Erholung davon abhängen, wie schnell internationale Kunden zurückkehren.