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OLED: Deutscher Forscher erhält Europäischen Erfinderpreis

Das Europäische Patentamt in München (EPA) hat am 17.6. die Gewinnerinnen und Gewinner des Europäischen Erfinderpreises 2021 bekannt gegeben. Die diesjährige Preisverleihung fand erstmals digital statt. Der Physiker Prof. Dr. Karl Leo ist dabei für Erfindung organischer Leuchtdioden, die hellere und schärfere Displays ermöglichen, mit dem Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie Lebenswerk geehrt worden. Bei der sogenannten Dotierung werden organische Halbleiter mit Substanzen kombiniert, die frei bewegliche Elektronen erzeugen und so leitfähiger gemacht. Diese neue Vorgehensweise hat die Elektronikindustrie grundlegend verändert und Millionen von Menschen zu verbesserten Produkten verholfen, so die BEgründung. Die OLED-Technologie macht elektronische Displays heller und ermöglicht eine höhere Farbauflösung. Zudem ist sie energieeffizienter als andere Technologien.

Leo ist seit 1993 Professor für Optoelektronik an der Technischen Universität Dresden. Inzwischen ist er dort auch Direktor des interdisziplinären Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials. Zudem ist Karl Leo Mitgründer mehrerer Unternehmen.

Weitere Gewinnder des Europäischen Erfinderpreis 2021

In der Kategorie Industrie wurde Per Gisle Djupesland aus Norwegen geehrt. Das medizinische Gerät des norwegischen Erfinders nutzt die natürliche Form der Nase und den Atem des Patienten, um die Medikamentengabe über die Nase zu verbessern und damit verschiedene Erkrankungen gezielt zu lindern.

In der Kategorie Forschung wurden Robert N. Grass und Wendelin Stark ausgezeichnet. Die beiden Erfinder aus Österreich und der Schweiz haben ein neues Verfahren für die Konservierung von Daten entwickelt, bei dem in genetischen Code umgewandelte digitale Informationen in winzigen Glaskugeln künstlich fossilisiert werden. Sie schufen damit ein Speicherungsverfahren mit dem Potenzial, wertvolle Daten über Jahrtausende zu sichern, und zugleich einen robusten DNA-Barcode.

In der Kategorie Nicht-EPO-Staaten setzte sich Sumita Mitra (Indien/USA) durch. Der Forscherin gelang es, Nanocluster in der Zahnmedizin einzusetzen, um robuste, langlebige und ästhetisch ansprechende Füllungen zu entwickeln. Die Katogorie Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entscheiden Henrik Lindström und Giovanni Fili aus Schweden für sich. In ihrem Werk in Stockholm produzieren die Erfinder Farbstoffsolarzellen aus einem neuen Elektrodenmaterial mit sehr hoher Leitfähigkeit, das in nahezu jeder Form oder Farbe herstellbar ist, wodurch sogar in Innenräumen Strom erzeugt werden kann. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit lassen sich die Zellen in die Elektronik verschiedener Gegenstände und Produkte integrieren, um selbstaufladende Geräte herzustellen.

Publikumspreis, mit dem einer der 15 Finalisten als Ergebnis einer öffentlichen Online-Abstimmung geehrt wird, ging in diesem Jahr an Gordana Vunjak-Novakovic (Serbien/USA) für ihre entwickelte Methode zur Züchtung neuen Gewebes außerhalb des Körpers (ex vivo).

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vg 18.06.2021