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EU-Kommission prüft Googles Anzeigengeschäft

Die Europäische Kommission in Brüssel hat heute (22.6.) ein Kartellverfahren gegen Google eingeleitet. Es wird nun geprüft, ob der US-Internetkonzern gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften verstoßen hat, indem er seine eigenen Online-Werbeanzeigen-Technologiedienste zulasten konkurrierender Anbieter von Werbetechnologiediensten, Werbetreibender und Online-Verleger bevorzugt hat.

EU-Kommissionsvize Margrethe Vestager sagt: "Wir vermuten, dass Google es konkurrierenden Online-Werbediensten erschwert haben könnte, am Wettbewerb im Bereich der Werbetechnologie teilzunehmen."

Im Rahmen des Prüfverfahrens will die Kommission deshalb insbesondere untersuchen, ob Google den Wettbewerb verfälscht, indem es den Zugang Dritter zu Nutzerdaten für Werbung auf Websites und in Apps beschränkt und sich diese Daten für die eigene Nutzung vorbehält. Außerdem soll geprüft werden, ob die von Google angewandten Nutzerverfolgungsverfahren mit dem fairen Wettbewerb im Einklang stehen,

Vestager: "Online-Werbedienste sind ausschlaggebend dafür, dass Google und Verleger mit ihren Online-Diensten Geld verdienen. Google sammelt Daten für gezielte Werbung, verkauft Werbeflächen und agiert auch als Online-Werbevermittler. Damit ist das Unternehmen auf fast allen Ebenen der Wertschöpfungskette für Online-Werbeanzeigen vertreten."

Google bietet verschiedene Werbetechnologiedienste an, die zwischen Werbetreibenden und Verlegern angesiedelt sind und dazu dienen, Werbung auf Websites oder in Mobil-Apps anzuzeigen. Die Untersuchung der Kommission wird sich auf den Bereich der Werbeanzeigen konzentrieren, in dem Google sowohl für Werbetreibende als auch für Verleger eine Reihe von Diensten anbietet.

"Faire Wettbewerbsbedingungen sind für alle in der Branche tätigen Unternehmen wichtig: sowohl für Werbetreibende, die Verbraucher auf den Websites der Verlage erreichen wollen, als auch für Verlage, die ihre Werbeflächen an Werbetreibende verkaufen wollen, um Einnahmen zur Finanzierung von Inhalten zu erzielen", so Vestager.

Verfahren gegen Facebook, Apple, Amazon und Google laufen

Auch hierzulande laufen einige Verfahren gegen die großen Digitalkonzerne. Nachdem im Januar 2021 die 10. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB-Digitalisierungsgesetz) in Kraft getreten ist, hat das Bundeskartellamt in den vergangenen Monaten bereits gegen Facebook (zur Meldung), Amazon (zur Meldung) und Google (zur Meldung) sowie Apple (zur Meldung) Ermittlungen aufgenommen.



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vg 22.06.2021